Sie sind mit ganzem Herzen dabei

Sulzbach · Männer und Frauen, die sich im Bundesfreiwilligendienst engagieren, leisten wertvolle, zumeist unverzichtbare Arbeit. 250 dieser Menschen sind jetzt in der Sulzbacher Aula für ihren Einsatz geehrt worden.

 Gaby Schäfer (links), Elke Ferner (Zweite von rechts) und Prof. Reiner Feth ehrten in der Sulzbacher Aula Eva Klepper-Gottfreund, die älteste Teilnehmerin des Bundesfreiwilligendienstes. Foto: Thomas Seeber

Gaby Schäfer (links), Elke Ferner (Zweite von rechts) und Prof. Reiner Feth ehrten in der Sulzbacher Aula Eva Klepper-Gottfreund, die älteste Teilnehmerin des Bundesfreiwilligendienstes. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

In der Aula der Stadt Sulzbach hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz/Saarland mit einer großen Feier rund 250 Bundesfreiwilligen für ihren Dienst gedankt. Diese Frauen und Männer hatten sich ein Jahr oder sogar 18 Monate lang für ihre Mitmenschen eingesetzt und in dieser Zeit nur ein geringes Taschengeld verdient. Für dieses Engagement im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bekamen sie am Mittwoch nicht nur eine besondere Urkunde, sondern auch den bestärkenden Zuspruch der vielen anwesenden Repräsentanten der Politik.

Elke Ferner (SPD ), die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sagte: "Das ist Ihr Tag!" und lobte den Einsatz der Freiwilligen und Hauptamtlichen. "Ich sehe eine große Kreativität in den Programmen und bei den Feiern", stellte sie fest und versicherte, auch in Anbetracht leerer Kassen: "Beim BFD wird nichts eingespart". Aktuell prüfe das Bundesministerium, den BFD auch für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Denn schon die Öffnung des Freiwilligendienstes für ältere Menschen habe sich bezahlt gemacht: ,,Es hat auch den Älteren das Gefühl vermittelt, gewünscht zu sein."

Die rheinland-pfälzische Familienministerin Irene Alt (Die Grünen) dankte den Freiwilligen: "Sie tragen durch Ihr solidarisches Handeln zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft bei." Dabei sei der Lohn hauptsächlich ideeller Natur. Die saarländische Staatssekretärin im Sozialministerium, Gaby Schäfer (CDU ), sagte: ,,Danke für die Zeit, die Sie unserem Land geschenkt haben." Der BFD sei keine Frage der Finanzen, sondern eine Frage des Zusammenhalts. Der Landesvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Professor Reiner Feth, betonte, dass der BFD der einzige altersübergreifende Dienst in Europa sei. Über 40 Prozent der Teilnehmer seien heute über 27 Jahre alt.

Michael Adam, Bürgermeister der Stadt Sulzbach, bekräftigte: "Unsere Gesellschaft kann ohne Freiwillige nicht auskommen." Simone Grünbeck-Petry von der saarländischen Bereichsleitung des Bundesfreiwilligendienstes war vom gelebten Engagement beeindruckt: "Die Menschen sind mit dem Herzen dabei." Und das Alter spiele keine Rolle, denn: "Unsere älteste Teilnehmerin ist über 70 Jahre alt." Einer der jüngeren Menschen, die besonders geehrt wurden, war der 21-jährige Leo Lenz, der während seines BFD von der hauptamtlichen Mitarbeiterin Tamara Gassen betreut worden war. Er hatte in einer integrativen Kindertagesstätte gearbeitet, dort haben ihn viele unerwartete Situationen mit den behinderten und nichtbehinderten Kindern erwartet: "Jedes Mal wurde meine Geduld auf die Probe gestellt." Doch Lenz entwickelte während des BFD einen neuen, verantwortlichen und sensiblen Umgang mit den Kindern. Im Herbst wird er eine Ausbildung als Erzieher beginnen.

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