Altenwald. Den Sicherheitshelm auf dem Kopf und die helle Steigerjacke an, steht der zehn Jahre alte Jeremy mitten im großen Saal des katholischen Pfarrheims in Altenwald und singt das Steigerlied mit. "Glück auf, der Steiger kommt", ertönt es aus 67 weiteren kleinen Kehlen. Auch Dominik (9) und Jasmin (8) singen kräftig mit. Alle haben sie einen Helm auf und die Jacken an. Fast sieht es so aus, als hätte der Bergbau wieder eine Zukunft im Saarland. Alles Schöne hat einmal ein Ende. So auch der Kinder-Ferien-Spaß der Gemeinwesenarbeit (GWA) Sulzbach und der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu in Altenwald. 14 Tage lang gestalteten GWA-Mitarbeiter und 16 ehrenamtliche Betreuer jeden Tag von 10 bis 17 Uhr ein buntes Programm für 68 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Diesmal drehte sich alles um das Saarland. Zum Abschluss zeigten die Kinder ihren Eltern, Omas und Opas, was sie so alles gelernt und auch erlebt haben. "Das war jede Menge", berichtete Sozialpädagogin Stefanie Schmidt (sie leitete die Freizeit) den Gästen - darunter auch der Sulzbacher Bürgermeister Hans-Werner Zimmer. "Wir haben jeden Tag etwas anderes unternommen", erzählte Schmidt und erwähnte Ausflüge nach Bliesbruck/Rheinheim und in den Rischbachstollen nach St. Ingbert. Die Kinder durchstöberten auch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte und die Kasematten unter dem Saarbrücker Schloss. Sie besichtigten die Saarbrücker Altstadt, das Theater und die Ludwigskirche, statteten Villeroy & Boch einen Besuch ab und fuhren mit dem Schiff über die Saar. "Die Schifffahrt hat mir am besten gefallen", waren sich Dominik und Jasmin einig.Vier Mädels tanzenAuch Yves (9) fand die Tour mit dem Schiff zur Saarschleife am schönsten. Und für Maike (12) stand fest: "Alles hat mir gefallen." Die Kinder hätten ganz bestimmt viel gelernt über ihr Heimatland, erklärte Stefanie Schmidt schmunzelnd. So wüssten sie jetzt, aus welchem Material ein Schwenker hergestellt wird und aus was ein Bergmannsfrühstück besteht. "Aus Bier und Lyoner", erklang es aus 68 Kinderkehlen. Für den Sulzbacher Verwaltungschef hatten sie dann eine Überraschung. Die Kinder überreichten ihm einen von allen unterschriebenen Teller sowie einen Ring Lyoner und eine Flasche Bier. "Was die GWA und die Kirchengemeinde schon seit Jahren den Kindern im Rahmen des Ferienprogramms bieten, ist aller Ehren wert", lobte der Bürgermeister. Und dann gab es noch eine kleine Tanzeinlage von vier Mädels und den großen Auftritt der Band "Die Gruwepittcher". In der Nacht vor der Abschlussfete durften die Kinder im Pfarrheim übernachten. Und da gründeten sich ganz spontan die beiden Formationen.