„Laufen für den guten Zweck“ Ruhbachtal-Lauf in Schnappach: Sportler laufen für 3-jährigen Paul

Sulzbach · Zum 18. Mal gehen die Teilnehmer des Ruhbachtal-Laufs für den guten Zweck an den Start. In diesem Jahr unterstützen sie damit den dreijährigen Paul Kalski und dessen Familie.

 Der kleine Paul Kalski ist seit seiner Geburt mehrfach schwerstbehindert und im Alltag auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen.

Der kleine Paul Kalski ist seit seiner Geburt mehrfach schwerstbehindert und im Alltag auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen.

Foto: Privat

In Schnappach heißt es bald wieder „Laufen für den guten Zweck“. Am Sonntag, 11. August, herrscht beim Ruhbachtal-Lauf auf dem Sportgelände und rundherum wieder reges Treiben.

Lauf-Event ist Teil des Ruhbachtalfestes im Sulzbacher Stadtteil Schnappach

Zum mittlerweile 18. Mal veranstalten die Initiatoren Michael Henrichs und Hans-Werner Jäkel dieses Spektakel. Das traditionelle und beliebte Lauf-Event ist stets Teil des dreitägigen Ruhbachtalfestes im Sulzbacher Stadtteil Schnappach.

Neben vielen Aktivitäten an den drei Festtagen gehört der Ruhbachtal-Lauf zu einem der Höhepunkte. Ziel und Start ist die Sportanlage des SV Schnappach in der Mariannenthaler Straße. Die Läufe beginnen um 10 Uhr mit dem „Bambinilauf“ für die Jüngsten, die Kinder von zwei bis acht Jahren. Allein das ist immer schon ein schönes Spektakel. Um 10.15 Uhr startet dann der Hauptlauf über eine Distanz von drei Kilometern, während die gleichzeitig gestarteten „Steckebuwe“ die Strecke erwandern. Das Besondere an dem Ruhbachtallauf ist, dass sowohl die Zeit pro Runde als auch die Runden selbst gezählt werden. Dabei steht kein Ende des Laufes fest. Nach dem Spektakel erhält jeder Teilnehmer ein Erinnerungs-T-Shirt, das gegen eine freiwillige Spende erworben werden kann. Werden bei diesem Lauf von allen Läuferinnen und Läufern insgesamt 1000 Kilometer erreicht, so kommt es zu einer zusätzlichen Spende in Höhe von einem Euro pro Laufkilometer.

Spenden und Erlöse kommen karitativem Zweck zugute - In diesem Jahr für den kleinen Paul

Alle Spenden und Erlöse kommen traditionell einem karitativen Zweck zugute. In diesem Jahr soll der kleine Paul Kalski aus dem benachbarten St. Ingbert unterstützt werden. Paul ist drei Jahre alt und kam im Oktober 2020 per Notkaiserschnitt zur Welt. Bei seiner dramatischen Geburt kam es tragischerweise zu einem folgenreichen Sauerstoffmangel und Multiorganversagen. Das Gehirn des Kindes erlitt einen erheblichen Schaden. Daraus resultierten unter anderem schwere Bewegungsstörungen, Epilepsie und Schluckstörungen sowie weitere diverse Schädigungen und Erkrankungen. „Paul sollte laut Aussage der Ärzte voraussichtlich keinen Tag überleben. Ich selbst lag nach mehrstündigen Operationen und extremem Blutverlust im Koma. Pauls Papa musste alleine alle notwendigen medizinischen Entscheidungen treffen“, erzählt die Mutter Katja.

Doch Paul entschied selbst. Er kämpfte sich ins Leben und bewies damit, dass er nicht aufgeben will. Täglich zeigt er, dass er leben, sitzen und stehen lernen will. Auch in den Kindergarten möchte er gerne gehen.

Aufgrund seiner mehrfachen schweren Behinderungen, die weitere Erkrankungen zur Folge haben, ist Paul auf diverse Hilfsmittel und Therapien angewiesen. Dazu zählen etwa ein Rollstuhl, eine Lauflernhilfe, ein Überwachungsmonitor, ein Absauger, Sauerstoffzufuhr und alles, was zu Pauls besonderer Ernährung gehört. Denn der kleine Mann muss durch eine Sonde versorgt werden.

Beim Lauf soll viel Geld zusammenkommen, um die Familie zu unterstützen

Für vieles muss die Familie bei der Krankenkasse kämpfen. Zudem benötigt die Familie bald ein größeres Auto, das rollstuhlgerecht umgebaut werden müsste, damit Paul sicher zu Arztterminen, Therapien oder Ausflügen gefahren werden kann. „Oder damit er vielleicht sogar eines Tages zum Meer kommt, denn Paul mag Wasser, Musik und Natur“, ergänzt seine Mutter.

„Wir wissen, dass wir medizinisch nicht helfen können. Aber materiell wollen wir Paul mithilfe der Spenden aus dem diesjährigen Ruhbachtal-Lauf unterstützen“, sagt Hans-Werner Jäkel. „Daher hoffen wir, dass auch in diesem Jahr wieder viele aktive und Freizeit-Läufer teilnehmen, um das anvisierte Ziel der gelaufenen Distanz von 1000 Kilometern zu erreichen. Vielleicht werden auch wieder – wie in den Vorjahren – einige Läufer noch zusätzlich etwas spenden.“ Außerdem unterstützen viele Förderer, auch aus der Wirtschaft vor Ort, den Lauf. „Sie tragen so immer eine ordentliche Spendensumme zusammen“, so Jäkel. „Es ist für uns alle ein tolles Gefühl, dass wir helfen können, darum organisieren wir dieses Event schon so lange.“

Die Anmeldung zum Ruhbachtallauf 2024 erfolgt ausschließlich und gebührenfrei unter www.meisterchip.de.