Romantik und kurze Klassiker

Sulzbach · Jungspunde treffen auf Klassiker. So etwa könnte man beschreiben, was am Freitag im Salzbrunnenhaus geboten wurde. Dort zeigten die „Neuen“ der Musikschule, dass sie die „Alten“ beherrschen.

 Diese Nachwuchsmusikerinnen und -musiker unterhielten ihr Publikum im Salzbrunnenhaus. Foto: Engel

Diese Nachwuchsmusikerinnen und -musiker unterhielten ihr Publikum im Salzbrunnenhaus. Foto: Engel

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Wenn man als junger Mensch ein Instrument erlernt, ist das Üben ein ständiger Wegbegleiter. Dies betrifft die Situation sowohl allein - mitunter im stillen Kämmerlein - als auch zusammen mit dem Musiklehrer und vielleicht auch mit anderen angehenden Musikern gemeinsam. Doch ab und an drängt es auch den Nachwuchs dazu, das mitunter noch frische Können in der Öffentlichkeit unter Beweis zu stellen.

Für zwölf Schüler der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal nahte am vergangenen Freitagabend der große Tag. Sie hatten im Salzbrunnenhaus die Chance zu zeigen, was sie gelernt haben. Lange hatten sie sich gemeinsam mit ihren Lehrern Uwe Brandt, Verena Wilhelm, Gudrun Jung und Matthias Rajczyk auf diesen Abend vorbereitet. Dabei war hinsichtlich der Instrumente ausschließlich das Klavier auszumachen. Etwa Yannick Büchner, der sozusagen die "Eisbrecher"-Funktion hatte und den Auftakt zum Schülerkonzert des Fachbereichs "Tasteninstrumente und Gesang" beisteuerte. "Romantik pur" hätte man sein Stück, nämlich "Romance" von Daniel Hellbach, umschreiben können. Der besinnlich-romantische Einstieg in den Abend war gelungen.

Kurze Klassiker, aber jeder auf seine Art und Weise nicht minder beeindruckend, steuerte Timo Baumbach bei. Er hatte sich "Die Moldau" und "Hava nagila" ausgewählt. Kurz, präzise und auf einem recht hohen Niveau präsentierte Hanna Federspil William Gillock's "Flamenco". Sehr gut an kam auch die Fantasie in d-Moll (KV 397) von Wolfgang Amadeus Mozart , die Amelie Lopes de Almeida vortrug. Das Stück zeigte insbesondere die Vielfalt von Mozarts Werken.

Daria Kreutzer griff ein wenig mehr ins ernstere Genre, in dem sie Sergei Rachmaninoffs Prélude in cis-Moll op. 2 Nr. 3 interpretierte. Chopins Romantik des 19. Jahrhunderts war Gegenstand des Stücks von Hannah Maria Britz mit Valse in cis-Moll op. 64 Nr. 2. Lukas Schmitz-Esser bewies auf hohem Niveau, dass Rachmaninoff mit der recht dynamischen Prélude in g-Moll op. Nr. 23, Nr. 5 Alla Marcia, nicht nur auf den ernsten Bereich beschränkt ist.

Das Intermezzo Op. 76/7 in a-Moll von Johannes Brahms stand bei Matthias Jahn auf dem Programm und schien das Publikum, wie am Applaus ersichtlich, recht zu beeindrucken. Anerkennende Blicke der Konzertbesucher erhielt Janina Litzinger schon unmittelbar bei Beginn, als sie ohne Noten mit dem Klavierspiel begann. Die Paganini-Etüde Nr. 5 "La chasse" von Frans Liszt hatte sie sich ausgewählt. Ludwig van Beethoven bildete einen weiteren Schwerpunkt des Abends. Marvin Mergen hatte sich zwei Sätze aus der Sonate op. 13 in c-Moll ausgewählt. Bei Christoph Sandner waren es zwei Sätze aus der Sonate op. 27/1 in Es-Dur (Quasi una Fantasia). Beide Pianisten sorgten für anerkennende "Bravo!"-Rufe im Publikum. Nachwuchssängerin Lea-Katharina Woll, am Klavier begleitet von ihrem Lehrer Matthias Rajczyk, hatte sich "Colors oft the wind" für ihren Auftritt ausgesucht. Sie beeindruckte auch durch "Think of me" aus "Das Phantom der Oper".

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