Gunni Mahling Ensemble Reise in die Welt der Musicals

Das Gunni Mahling Showensemble begeisterte mit seinem neuen Programm die Zuschauer in der Aula.

 Das Gunni Mahling Ensemble mit „ Ein Koffer voller Musicals“ in der Sulzbacher Aula.

Das Gunni Mahling Ensemble mit „ Ein Koffer voller Musicals“ in der Sulzbacher Aula.

Foto: Thomas Seeber

Sulzbach  Da rasselt der Degen,  und Kardinal Richelieu rockt so wild über die Bühne, dass der lange rote Mantel fast die Gesichter der Besucher in der ersten Reihe berührt: Bereits nach kurzer Zeit ist klar, dass der Plan, die Zuschauer mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt der Musicals mitzunehmen, voll aufgeht.

Fast komplett ausverkauft ist die Sulzbacher Aula an dieser Abend, als das Gunni Mahling Showensemble sein Programm „Ein Koffer voller Musicals (Teil 3)“ als Abschluss des Sulzbacher Chorfestes Grenzenlos aufführt. „Die Zuschauer sollen den Eindruck haben, mehrere Musicals zu sehen“, bringt Gunni Mahling die Absicht auf den Punkt. Um das zu bewerkstelligen, präsentieren die 16 Sänger und sechs Tänzer Lieder aus fünf Musicals: „3 Musketiere“, „Hairspray“, „Tanz der Vampire“, „Hair“ und „Ich war noch niemals in New York“.

Die Idee ist es dabei, nicht nur die großen Hits daraus zu singen. „Wir können chronologisch auch ein paar unbekanntere Stücke präsentieren“, so der Namensgeber des Ensembles, der sich an diesem  Abend auch um die Technik in der Aula kümmert.

Gunni Mahlings Auftritte in der Salzstadt sind rar gesät, umso euphorischer geraten die Reaktionen des Publikums. Die rund 200 Besucher lassen sich bereitwillig auf die Reise mitnehmen. Bereits zu Beginn lässt das Ensemble das Frankreich des 17. Jahrhunderts auferstehen. Stoffhändler, Eisenschmiede und Gaukler bilden die Kulisse. Von den Hippies aus „Hair“ lassen sich die Besucher mitreißen: Bei „Let the sunshine in“ toben die Kinder der Liebe durch den Saal, steigen auf die Stühle und geben klatschend den Takt vor – das Publikum klatscht begeistert mit.

Große Freude herrscht, als die bekannten Stücke aus „Tanz der Vampire“ erklingen. Das Musical mit der Musik von Jim Steinmann enthält unter anderem die Titel „Unstillbare Gier“ – eine Variante eines Meat-Loaf-Klassikers – und „Totale Finsternis“, das so ziemlich jeder als „Total eclipse of the heart“ kennen dürfte. Das Lied endet mit einem Biss durch Ober-Vampir Graf von Krolock. Im zweiten Teil dreht es sich bei „Hairspray“ um die übergewichtige Schülerin Tracy Turnblad, und bei den Songs von Udo Jürgens lässt es sich gemütlich in Erinnerungen schwelgen. Zwischen den Kostümwechseln fungiert Conni Krempel als Moderatorin. Die Sulzbacherin führt in die jeweiligen Musicals ein und kommentiert ironisch. So merkt sie an, dass die Kostüme aus „Hair“ nicht nur an die Zeit der sexuellen Revolution aus dem Jahr 1968 erinnern, sondern auch so riechen. Bei „Aquarius“ berichtet sie, dass das bald anbrechende Zeitalter des Wassermanns für Kommunikation, Frieden und Harmonie stehe. Der Glaube daran falle ihr bei der derzeitigen weltpolitischen Lage jedoch schwer. „Ich freue mich sehr, dass wir solch einen professionellen Abschluss für das Chorfest haben“, sagte die Organisatorin des Festes, Verwaltungsmitarbeiterin Stefanie Bungart-Wickert. Das solle jedoch auf gar keinen Fall die Qualität der Chöre schmälern, die den Tag über vor der Aula aufgetreten waren. Sie selbst stand fünf Jahre lang selbst mit dem Gunni Mahling Ensemble auf der Bühne, beim Chorwurm brachte sie es gar auf 20 Jahre. Nun hat sie den Stab eine Generation weitergereicht: Ihre Tochter tanzt bei Gunni Mahling mit.

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