Mahnwache und Demo Proteste gegen geplante Moschee

Sulzbach ·  Keine gewalttätigen Auseinandersetzungen, keine sonstigen Zwischenfälle, bis auf ein paar Regentropfen brannte auch noch die Sonne von oben: Es war um 11 Uhr am vorigen Samstag, als rund 150 Menschen an der Mahnwache der Freien Wähler auf dem Ravanusplatz in Sulzbach teilnahmen.

 Ravanusaplatz Sulzbach: Kundgebung der Freien Wähler und Start zum „Spaziergang“ einer NPD-nahen Bürgerinitiative, die sich gegen den geplanten Bau der Moschee wehrt.

Ravanusaplatz Sulzbach: Kundgebung der Freien Wähler und Start zum „Spaziergang“ einer NPD-nahen Bürgerinitiative, die sich gegen den geplanten Bau der Moschee wehrt.

Foto: Iris Maria Maurer

Keine gewalttätigen Auseinandersetzungen, keine sonstigen Zwischenfälle, bis auf ein paar  Regentropfen brannte auch noch die Sonne von oben: Es war um 11 Uhr am vorigen Samstag, als rund 150 Menschen an der  Mahnwache der Freien Wähler auf dem Ravanusaplatz in Sulzbach teilnahmen.

Es war dies eine halbstündige Demonstration, bei der Bürger ihren Protest gegen die in der Stadtmitte geplante Moschee des Vereins „Muslimische Gemeinde Saarland“ zum Ausdruck bringen konnten. „Ohne rassistisch zu wirken oder den Eindruck zu erwecken, dass der Bürgerprotest politisch rechts angesiedelt ist“ – das war die Maxime der Freien Wähler um Bernd Schlachter. Er selbst brachte erneut seine Bedenken zum Ausdruck, sprach von verunsicherten, ja verängstigten Bürgern, die gewaltige Probleme auf sich zukommen sehen und vom nachbarschaftlichen Frieden, der in seiner Heimatstadt gefährdet sei.

Ordentlich vom Leder zog derweil Marlies Krämer. Die 78-Jährige, die auch mal für die Linkspartei im Stadtrat saß und sich stets kämpferisch zeigt, wenn es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht, meinte wörtlich: „Wir werden unserer kulturellen Heimat beraubt, weil nach und nach - auch mit dem Bau einer weiteren Moschee in unserer Stadt - der Schleier islamischer Kultur immer weiter ausgebreitet und unser freies kulturelles Leben immer mehr eingeengt werden.“

Die Mahnwache mit eindeutigen Statements und Plakaten währte eine halbe Stunde. Dann führten, ebenfalls auf dem Ravanusaplatz, der NPD nahestehende Protestler das große Wort. Angemeldet hatte die Kundgebung eine Bürgerinitiative  mit Namen „Sulzbach wehrt sich“. „Klagt nicht - kämpft“ oder „Lieb war gestern“ - solche und andere Sprüche zierten die T-Shirts der überwiegend dunkel oder schwarz gekleideten Damen und Herren.

Dabei auch Sascha Wagner, der schon vor zwei Jahren zu „Abendspaziergängen“ in Sulzbach aufgerufen hatte und gemeinsam mit seinen Brüdern im Geiste etwa „Der Islam gehört zum Saarland wie der Schwenker zum Veganer“ skandierte. Dabei auch der niederländische Pegida-Anführer Edwin Wagensveld mit teils sehr drastischen Sprüchen, die hier nicht zitiert werden müssen. Gegen die Moschee der Salafisten in Sulzbach müsse man unbedingt kämpfen, meinte er und erntete heftigen Applaus.

Nach all den Reden am plätschernden Brunnen brach die Gruppierung, zu der nach Angaben von Polizeichef Hans Peter Komp 150 Leute gehörten, auf zum „Spaziergang“. Einmal um den Block und nach etwa zehn Minuten schon war der Spuk vorbei. Jedenfalls fast. Denn ein Mann fortgeschrittenen Alters, der am Ravanusaplatz vorbeikam und der dunkel gekleideten Herrschaften ansichtig wurde, schickte ihnen lauthals ein Schimpfwort hinterher: „Lumbepack!“

Hernach ging das Leben auf dem Platz weiter. Vor dem italienischen Restaurant nahmen Gäste Platz und studierten die Speisekarte. Eine Frau im indischen Sari  schlenderte mit ihrem Kind vorbei. Sulzbach wie immer – könnte man meinen.

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