Polizei mahnt zur Wachsamkeit

Sulzbach · In Sulzbach wollte ein Unbekannter an einem Kiosk mit einem falschen 50-Euro-Schein zahlen. Der Inhaber bemerkte das, die Polizei ermittelt.

 Gerade jetzt heißt es: Vorsicht vor Falschgeld. Foto: Jens Büttner/dpa

Gerade jetzt heißt es: Vorsicht vor Falschgeld. Foto: Jens Büttner/dpa

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Ein junger Mann kommt zu einem Kiosk, um Zigaretten zu kaufen. Er reicht einen 50-Euro-Schein über den Tresen. Der Verkäufer prüft das Zahlungsmittel und stellt fest: Falschgeld. Noch bevor er aber irgendetwas unternehmen kann, entreißt der vermeintliche Betrüger dem Mann den Schein und macht sich auf und davon. Was sich nach dem Anfang eines Fernsehkrimis anhört, wurde in dieser Woche für Adolf Kellenberger aus Sulzbach nicht ungefährliche Realität. "Man hat uns schon vor einigen Wochen einmal Falschgeld angedreht", sagt Kellenberger, "darum haben wir uns einen Spezialstift besorgt, mit dem man die Echtheit des Geldes prüfen kann." Eine kleine Investition, die für Geschäftsleute sicher Sinn macht. Denn Banken ziehen zwar die falschen Geldscheine ein, diese werden aber nicht ersetzt. Das bedeutet, wer in Besitz einer falschen Banknote gerät, bleibt auf dem Schaden sitzen. Und wissentliches Weitergeben ist strafbar.

"Der Großteil der gefälschten Scheine sind Fünfziger gefolgt von Zwanzigern", erklärt Michael Klein, Falschgeldexperte der Sparkasse Saarbrücken, "bei kleinen Nennwerten lohnt sich der Aufwand für die Fälscher kaum, größere Scheine sind zu auffällig." Welchen Schaden Falschmünzerei für die Volkswirtschaft bedeutet, unterstreichen Zahlen aus 2014: Da wurden deutschlandweit 63 000 Blüten mit einem Nennwert von über 3,3 Millionen Euro entdeckt. "Die Bundesbank hat dazu ein Faltblatt herausgegeben, worin die Merkmale zum Erkennen eines echten Euro-Scheines ganz genau erklärt sind", sagt der Experte, "grundsätzlich sollte man sich die Begriffe sehen, fühlen, kippen merken." Hält man beispielsweise den Schein gegen das Licht, werden auf Vorder- und Rückseite schemenhaft das Porträt der Europa und die Wertzahl des Scheins sichtbar. Auf der Vorderseite der echten Banknote lässt sich am linken und rechten Rand jeweils eine Reihe kurzer, erhabener Linien ertasten. Und kippt man den Schein, bewegt sich auf der glänzenden Zahl ein Lichtbalken und die Farbe wechselt je nach Blickwinkel von Smaragdgrün zu Tiefblau. "Wir legen jetzt Ermittlungsverfahren an", sagt Günther Rzeznik von der Polizeiinspektion Sulzbach zu dem bisher bekannten Einzelfall in der Salzstadt. Der Kriminalhauptkommissar rät gerade während der tollen Tage zur Vorsicht: "Uns liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass in Sulzbach verstärkt Falschgeld im Umlauf ist. Dennoch sollte man während der Fastnacht durchaus aufmerksam sein." Denn Geldfälscher nutzen gerne Großveranstaltungen, um ihre "Druckerzeugnisse" an den Mann oder die Frau zu bringen.

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