Neue Straße spaltet Neuweiler
Neuweiler. Über eine neue Anbindung durch den Wald zum Berufsbildungszentrum in Neuweiler wird in Sulzbach heftig gestritten. Die einst große Mehrheit für den Bau ist geschmolzen wie Butter in der Sonne. Nur noch die CDU ist dafür. Fraktionschef Michael Adam spricht von einer "lohnenswerten Investition, die erheblich zu einer Verkehrsentlastung in Neuweiler beitragen wird"
Neuweiler. Über eine neue Anbindung durch den Wald zum Berufsbildungszentrum in Neuweiler wird in Sulzbach heftig gestritten. Die einst große Mehrheit für den Bau ist geschmolzen wie Butter in der Sonne. Nur noch die CDU ist dafür. Fraktionschef Michael Adam spricht von einer "lohnenswerten Investition, die erheblich zu einer Verkehrsentlastung in Neuweiler beitragen wird".
Die Stimmung in der SPD habe sich gewandelt, gibt Fraktionschef Rainer Latz zu. Er sagt: "Für die Entlastung, die sie angeblich bringen soll, ist die Straße zu teuer." Vor einem Jahr waren auch die Freien Wähler (FW) noch für den Bau. Nachdem aber der Bebauungsplan offen gelegt wurde und es viele Bedenken gegen den Bau gab, sagt FW-Chef Bernd Schlachter: "Diese sind für uns ausschlaggebend, den Bau jetzt abzulehnen."
Von Anfang an war die Sulzbacher FDP gegen die neue Anbindung. Fraktionschef Dr. Wolfram Brokate: "Der Bau widerspricht den Zielen des Landesentwicklungsplans."
Was aber sagen betroffene Neuweiler Bürger zum geplanten Bau? Dagmar Mathieu, sie wohnt in der Goethestraße, direkt am Wasserturm, ist vehement gegen den Bau. Sie hat auch Unterschriften gesammelt. "Durch die Straße wird die Verkehrssituation in Neuweiler nicht verbessert, das Problem nur verlagert", sagt sie. Nach dem Bau hätten die Anlieger der Goethe- und Schillerstraße sowie der Brennender-Berg-Straße erheblich mehr Autoverkehr vor ihrer Haustür. Für den Bau müsse auch zu viel Wald geopfert werden. Außerdem seien die Kosten für die Straße zu hoch. Und: Die Verkehrsbelastung gebe es nur zwei Mal am Tag für eine halbe Stunde - und das auch nur an Schultagen.Peter Zimmer (Foto: SZ) ist für die neue Anbindung. Er wohnt in der Martin-Luther-Straße und sagt: "Die Investitionen in die Straße sind auch Investitionen für die Sicherheit der Kinder, die im Sulzbacher Weg, in der Martin-Luther-Straße und in der Hochstraße wohnen." Mehrfach sei es durch jugendliche Autofahrer schon zu gefährlichen Situationen gekommen. "Sie fahren zu schnell. Dass wir eine 30-Kilometer-Zone haben, interessiert keinen. Wenn der Unterricht endet, lassen wir unsere Kinder nicht raus", sagt Zimmer. Das sei viel zu gefährlich.
Auch der Regionalverband Saarbrücken, als Träger der Schule, ist gegen die Straße. Da sie bis unmittelbar an das Schulgebäude heranreiche, werde durch Lärm und Abgase der Unterricht gestört, heißt es in der Stellungnahme zum Bebauungsplan.
Das Ingenieurbüro Kohns aus Neunkirchen hat die Straße geplant. Die Ingenieure rechnen mit einer Entlastung von 1000 Fahrzeugen am Tag. Als reine Baukosten haben sie 580000 Euro ermittelt. Eine Kostenschätzung des Sulzbacher Bauamtes kommt auf rund 1,2 Millionen. Darin sind aber auch die Kosten für den Umbau des Platzes am Wasserturm, den Grunderwerb und den ökologischen Ausgleich für Bäume, die gefällt werden müssen. Neuweiler. Die Entlastungsstraße zum Berufsbildungszentrum Neuweiler soll gebaut werden. Dies ist das Ergebnis einer Leserumfrage der Saarbrücker Zeitung am vergangenen Wochenende. 1770 SZ-Leser machten mit. 1332, das entspricht einem Anteil von 75,25 Prozent, sprachen sich für den Bau der Straße aus. 438 Leser (24,75 Prozent) plädierten mit ihrem Anruf dafür, die Straße nicht zu bauen. Der Sulzbacher Stadtrat wird in seiner Sitzung am Donnerstag ab 17 Uhr über das Thema entscheiden. Die CDU ist für die Straße; SPD, Freie Wähler und FDP sind dagegen. me