Verkehrslärm Protest gegen scheppernde Sulzbachtalbrücke

Altenwald · Plopp, plopp, plopp. So geht das Tag und Nacht. Ein Brückenteil macht sich lautstark bemerkbar. Zum Leidwesen der Altenwalder.

 Das Klappern, das von der Sulzbachtalbrücke hallt, nervt die Menschen nicht nur in der Umgebung.

Das Klappern, das von der Sulzbachtalbrücke hallt, nervt die Menschen nicht nur in der Umgebung.

Foto: Niklas Folz

In Altenwald ärgern sich Menschen, die um die Sulzbachtalbrücke wohnen, über ein Scheppern. Es ist zu hören, wenn Lastwagen die Dehnungsfuge in der Brückenmitte überqueren. Diese Fuge ist recht breit. In der Fahrbahn überdecken Bleche den Spalt.

Wenn Lastwagen diese Konstruktion überqueren, macht es bei jeder Achse „Plopp“. Das Geräusch ist deutlich zu hören, eigentlich bei jeder Brücke. Nur versichern die Altenwalder, es werde immer lauter: „Ich wohne seit 1988 im Bereich der Brücke, seit 1991 fast darunter am Turnerheim. Natürlich gibt es dort ein Hintergrundgeräusch, an das man sich auch gewöhnt. Aber das Ploppen an der Übergangskonstruktion wird immer lauter und häufiger“, sagt Anwohner Arno Müller (54). Er sagt, er habe sich ergebnislos an die Landesbehörden gewandt.

Nun sammelt er Unterschriften. 100 Nachbarn haben schon unterschrieben, eine Bürgerinitiative entsteht. Mitstreiter Peter Diersch: „Anlieger direkt darunter, aber auch weiter entfernt wohnende Menschen hören ununterbrochen das Plopp-Plopp von der Brücke. Und das je nach Uhrzeit und Verkehrslage alle 30 bis 60 Sekunden. Es handelt sich nicht um die normalen Fahrgeräusche, sondern um sehr laute, weithin hörbare Doppel-Trommelschläge mit Echo.“

Besonders der Schwerlastverkehr verursache diese Geräusche. „Wir wissen nicht, ob sich an der Konstruktion etwas verändert hat oder die Lastwagen immer schwerer werden. Fakt ist nur, dass es immer störender wird. Man kann dem Geräusch gar nicht mehr ausweichen und wird nachts sogar davon wach“, sagt Müller.

2010 sei die Brücke saniert worden, das Problem sei damals schon beschrieben worden. Jetzt sei es wieder da. Und Recherchen der Bürgerinitiative zufolge sind technische Lösungen durchaus möglich: „Wir glauben nicht, dass das technisch Machbare hier umgesetzt wurde. Es gibt Konstruktionen, die den Lärm messbar verringern“, so Müller. Er hat die Unterschriftsliste öffentlich ausgelegt, damit sich viele Nachbarn eintragen können.

Das Papier liege im Café/Pilsstube Pitz, Sulzbachtalstraße 241, Altenwald. Alle Mitgenervten könnten dort unterschreiben. An die 100 Unterschriften habe die Initiative gesammelt. Ende August wollen die Bürger ihre Liste beim Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) abgeben.

Dessen Sprecher Klaus Kosok sagte auf Anfrage, die Übergangskonstruktion der Sulzbachtalbrücke beschäftige den Lfs seit mindestens zehn Jahren. „Hier stehen wir immer wieder mit den Anliegern in Kontakt, auch mit den Herren Müller und Diersch.“ Der LfS betreibe einen großen Aufwand, um den von den Anliegern beschriebenen Lärm zu minimieren. Bereits 2012 habe der Landesbetrieb Lärmdämm-Matten unter den Fugen eingebaut.

 Kosok: „Unser Brückenprüftrupp geht den Lärmmeldungen nach, prüft regelmäßig und in kürzeren Intervallen als nach DIN (den Vorschriften des Deutschen Instituts für Normung, Anm.d.Red.) vorgegeben. Dennoch werden wir uns dem Anliegen der Petition nicht verschließen. Wir nehmen sie auch ohne formale Zustellung an den Direktor zur Kenntnis und prüfen erneut potentielle Maßnahmen zur Abhilfe.“

 Arno Müller organisiert den Protest gegen den Lärm.

Arno Müller organisiert den Protest gegen den Lärm.

Foto: BeckerBredel

Fest stehe aber, dass Lärm an den Dehnnungsfugen auf Talbrücken nie auszuschließen ist. An der Sulzbachtalbrücke habe der LfS trotz gründlicher Prüfungen keinen Schaden gefunden, der Lärm verursacht. Einschlägige Grenzwerte seien nicht überschritten. „Wir können also aufgrund immissionsschutz- und haushaltsrechtlicher Rahmenbedingungen keine schnelle Abhilfe schaffen, arbeiten aber an einer pragmatischen Lösung“, sagt Kosok.

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