Motive aus dem Inneren

Sulzbach · Als Musiker ist er weit über seinen Heimatort Fischbach hinaus bekannt. Jetzt tritt der 62-Jährige auch als Maler in Erscheinung. Bei der Vernissage gab es viel Lob für seine Bilder.

 Rainer Rodin griff bei der Vernissage auch zur Gitarre. Foto: Iris Maurer

Rainer Rodin griff bei der Vernissage auch zur Gitarre. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Bunt, intensiv und ausdrucksstark: So lassen sich die Bilder von Rainer Rodin wohl am besten beschreiben. Der Fischbacher Liedermacher hat sich als wahres Allroundtalent bewiesen, als er seine Vernissage im Sulzbacher Salzbrunnenhaus mit Gesang und Gitarre begleitete. "Eigentlich sollte das hier ja mal ein ganz normaler Auftritt von mir werden, das zu verbinden hat sich dann einfach so ergeben", erzählt der 62-Jährige. Denn normalerweise sehe er die Malerei und Musik ja eigentlich separat - "wobei, so ganz trennen kann ich die zwei Sachen auch nicht, schließlich ist ja beides ein Teil von mir", resümiert Rodin. Wenn er sich zwischen den beiden Künsten entscheiden müsste, würde er sich zwar für die Musik entscheiden, dieser widme er sich bereits von klein auf, und sie sei ihm das Allerwichtigste auf der Welt, aber auch die Malerei hat für ihn eine große Bedeutung. "Das liegt wohl einfach in der Familie, mein Vater und mein Bruder haben, seit ich denken kann, immer schon gemalt", erinnert sich der Fischbacher, "das habe ich auch gemacht, halt immer in ihrem Schatten und dann auch irgendwann damit aufgehört".

Verstecken muss er sich mit seinen Werken allerdings nicht. "Seine Bilder haben Tiefe", urteilte Laudatorin und Vorsitzende des Kunstvereins Sulzbach, Dagmar Günther, "die Rodinsche Farbpalette ist warm, klar und intensiv. Die Motive kommen dabei aus seinem Inneren". Manchmal wirkt es so, als wären die Bilder komponiert, als wären die leuchtenden Primärfarben zwei Tänzer, die fest umschlungen über die Leinwand gleiten. "Je nach Blickwinkel bekommt man einen ganz anderen Eindruck von den Bildern", meint Günther, "das regt zum Nachdenken an."

Das ist von dem Fischbacher Künstler auch so gewollt: "Das ist ja das Spannende; die Leute sollen die Bilder selbst interpretieren." Deshalb gibt er seinen Werken auch keine Namen und signiert sie nur auf der Rückseite, damit es keine vorgegebene Geschichte oder Blickwinkel dazugibt. "Vielleicht sieht ja jemand etwas ganz anderes in dem Bild und möchte es lieber verkehrt herum aufhängen", erklärt Rodin.

Wie er nach vielen Jahren überhaupt wieder zur Malerei gekommen ist, kann der Fischbacher auch nicht ganz erklären. "Es war wohl irgendwie Zufall", erzählt der Künstler, "ich habe im Baumarkt Farben gesehen und dachte: Ich muss daraus jetzt einfach was machen." Und dann sind die Ideen regelrecht aus ihm herausgesprudelt. 800 Bilder sind so in drei Jahren entstanden, und es kommen immer mehr dazu. "Ich sehe manchmal etwas und stelle es mir in anderen Farben vor oder ich lese auch unheimlich viel Lyrik und stelle mir das farblich vor und male es", erklärt der 62-Jährige. Das mit den Farben sei einfach sein Ding. "Vielleicht ist das so, weil mir alles zu farblos wird", überlegt Rodin, "es explodieren zwar überall Farben, aber keiner kann etwas damit anfangen."

Die Ausstellung von Rainer Rodin ist noch bis zum 1. April von jeweils 8 bis 12 Uhr und 15 bis 19 Uhr im Sulzbacher Salzbrunnenhaus zu sehen.

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