,,Mix für Alt und Jung muss her“

Sulzbach · „Es müssen die Waren des täglichen Lebens auch in der Innenstadt vorgehalten werden.“ Dies ist eine Kernaussage im Konzept des neuen Sulzbacher City-Managers Dieter Heckmann. SZ-Mitarbeiter Patric Cordier sprach mit ihm zum Auftakt der zweiwöchigen Serie „Handel im Wandel“.

 Dieter Heckmann in der SZ-Redaktion. Archivfoto: Iris Maurer

Dieter Heckmann in der SZ-Redaktion. Archivfoto: Iris Maurer

Seit geraumer Zeit gibt es immer mehr Leerstände in der Sulzbachtalstraße und ihrem direkten Umfeld. Das bedeutet für die Einzelhändler in der Stadt einen immer härteren Kampf ums Überleben. Hat Sulzbach diesen Kampf verloren?

Dieter Heckmann: Aus meiner Sicht: Nein. Die Entwicklung der Innenstadt ist kein spezifisches Sulzbacher Problem. Das ist mittlerweile sogar in größeren Städten zu beobachten. Der Problematik muss man sich stellen und neue Konzepte für den Innenstadtbereich entwickeln. Das werde ich tun.

Am Quierschieder Weg sind zentrumsnahe Einkaufsmöglichkeiten entstanden mit deutlich besseren Parkmöglichkeiten. Haben die Entscheider für dieses Projekt letztlich das Ende des Einzelhandels in der Sulzbachtalstraße eingeläutet?

Heckmann: Keinesfalls. Auch hier ist die Entwicklung in allen Kommunen gleich. Die Ansiedlung von Einkaufszentren ist nicht zu verhindern. Entweder ist man dabei, oder die Bürger fahren in andere Einkaufszentren . In Sulzbach hat man einen anderen Weg gewählt und anders als in umliegenden Kommunen das Einkaufszentrum mitten in der Stadt angesiedelt. In der Innenstadt wird sich das Angebot schwerpunktmäßig auf die Waren des täglichen Bedarfs reduzieren. Allerdings gehört auch ein Stück Branchenmix des Einzelhandels dazu. Wichtig zur Attraktivierung der Innenstadt sind aber auch Investitionen der Hauseigentümer.

Die Leerstände sind für die Hausbesitzer auch eine finanzielle Belastung. Manche haben versucht, auf Selbstkostenbasis neue Geschäfte in ihren Räumlichkeiten anzusiedeln - letztendlich meistens vergeblich. Andernorts wird laut über den Rückbau von Gewerbeflächen in Wohnraum nachgedacht. Ist das die Zukunft des früheren Mittelzentrums Sulzbach oder ist die Schaffung des Business Improvement Districts (BID, wir berichteten) mehr als nur ein Rettungsstrohhalm?

Heckmann: Wohnraumschaffung ist mit Sicherheit ein Konzept, über das nachgedacht werden muss. Aber auch hier gilt: Ohne Begleitmaßnahmen im Umfeld wird der Wohnraum nicht angenommen.

Was können Sie, was werden Sie als City-Manager unternehmen, dass in Sulzbach ein attraktives Waren- und Dienstleistungsangebot erhalten bleibt oder sogar neue Geschäfte entstehen? Und welche Branchen würden Sie denn gerne ansiedeln?

Heckmann: Voraussetzung ist, die Menschen in die Innenstadt zu bringen, sei es über Wohnraumschaffung, Kulturangebote, Gastronomie oder Einzelhandelsgeschäfte. Ganz wichtig ist hierbei die Schaffung von Wohn- und Lebensqualität im Innenstadtbereich. Das heißt: Erschließen von Ruhezonen und Grünbereichen mit hoher Aufenthaltsqualität.

Was erhoffen, was erwarten Sie für den Handel in Sulzbach in den kommenden zwei, drei Jahren und dann auch mittelfristig?

Heckmann: Ich bleibe dabei: Es müssen die Waren des täglichen Lebens auch in der Innenstadt vorgehalten werden. Wenn es uns gelingt, die Innenstadt als Wohnstadt mit einem Mix aus Jung und Alt zu beleben, wird dies positive Auswirkungen auf den Handel in der Stadt Sulzbach haben.

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