DJ-Workshop Mit schnellen Fingern Musik machen

Sulzbach · Den ersten „DJ-Day“, zu dem das Musikfachgeschäft Six and Four nach Sulzbach eingeladen hatte, werten die Veranstalter als Erfolg.

  DJ Ronald Sprenger (rechts  mixt seine Songs auf einer analogen Anlage.

 DJ Ronald Sprenger (rechts  mixt seine Songs auf einer analogen Anlage.

Foto: Thomas Seeber

Der Fuß wippt, der Bass dröhnt, der junge blasse Mann mit Hipster-Bart und grüner Schirmmütze beginnt an den Reglern zu drehen und die Menge um ihn herum startet mit Kopfnicken im 4/4-Takt. DJ Marcel Kussel war extra aus Berlin gekommen, um für das Unternehmen Native Instruments spezielle Soft- und Hardware vorzuführen. Es war nur einer von vielen Programmpunkten des ersten „DJ-Day“, zu dem das Musikfachgeschäft Six and Four in Sulzbach eingeladen hatte.

„Die Idee ist es, Kontakte zu knüpfen“, erklärte Geschäftsführer Johannes Bieg. Über die komplette Veranstaltung waren jeweils bis zu 60 Personen gleichzeitig im Geschäft, wie er freudig resümierte. Wie der Name der Veranstaltung bereits erklärt, stand der Tag ganz im Zeichen der Discjockeys, der auflegenden Künstler. Der „DJ-Day“ fand in Kooperation mit „DJ Pool Saarland – Diskjockeys und DJ Notruf Saarland“ statt. „Das ist eine Gruppe, die unglaublich technikaffin ist“, erklärte Bieg und erläuterte, dass sich die Gruppe größtenteils per Facebook organisiere. Sollte beispielsweise bei einer Veranstaltung ein DJ ausfallen, werde gerne ein Ersatz vermittelt.

Einer der sich aktiv am DJ-Notruf beteiligt ist Sascha Schiel. Der Sulzbacher war ebenfalls vor Ort und hielt einen Vortrag zum Thema Gema. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte steht bei DJs und anderen Veranstaltern stets in der Kritik. „Die wollen den DJs schon lange an den Geldbeutel“, war folgerichtig eine der Thesen von Schiel. Ein Streit darüber, ob DJs für ihre Aufführungen nochmals Geld ableiten sollten, werde vermutlich mit dem Dachverband der Discjockeys vor Gericht enden, erläuterte Schiel. Auch weniger strittige Themen erläuterte der Sulzbacher. So gab er Tipps, wie man überhaupt in das Geschäft einsteigen könne. Man solle sich Gedanken darüber machen, ob man beispielsweise in Clubs, auf Hochzeiten oder einfach als Allrounder auflegen möchte – was auf die Mehrzahl der DJs zutreffe. Wichtig seien auf jeden Fall ein umfangreiches Musikwissen und die richtige Ausstattung. „Wo will ich hin und was brauche ich dafür?“, brachte er es auf den Punkt.

Einer, der schon seit vier Jahrzehnten erfolgreich unterwegs ist, ist Ronald Springer, der am „DJ-Day“ kumpelhaft als „lustiger Holländer“ bezeichnet wurde. Seine Karriere brachte ihn seit 1975 unter anderem ins Studio 54 nach New York oder ins Dorian Gray nach Frankfurt. Er lockte die Besucher mit einem selbst gebauten Pult in einen Schauraum. Dies ist mit 3000 LEDs bestückt, die in verschiedenen Farben leuchten oder auch eine Laufschrift darstellen können. „Man muss immer anders sein als die anderen“, sagte Springer verschmitzt. Vorführungen von Nebelmaschinen, Präsentationen aller gängigen DJ-Sets sowie weitere Workshops und Infoveranstaltungen rundeten den Tag der Discjockeys ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort