Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer dankt den THW-Helfern nach den Hochwassereinsätzen

Sulzbach · Hohen Besuch empfing das Technische Hilfswerk in Sulzbach im Rahmen seines Sommerfestes. Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer kam nach schweren Zeiten in ganz besonderer Mission.

 Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ehrte die freiwilligen Hochwasser-Helfer des Technischen Hilfswerks gemeinsam mit Bürgermeister Michael Adam. Foto: Thomas Seeber

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ehrte die freiwilligen Hochwasser-Helfer des Technischen Hilfswerks gemeinsam mit Bürgermeister Michael Adam. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Am Samstag feierte man beim Technischen Hilfswerk (THW) Sulzbach Sommerfest. Aber auch ein bisschen sich selbst und die anderen Hilfsdienste. "Wir hatten in den letzten Wochen gleich drei Hochwasserereignisse von besonderer Intensität", erinnerte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam an sehr unerfreuliche Geschehnisse. Und dankte den Helferinnen und Helfern für ihren enormen Einsatz: "Die Hilfsdienste haben Hand in Hand gearbeitet und somit Schlimmeres verhindert."

Starkregen hatte den beschaulichen Sulzbach zu einem reißenden Fluss werden lassen, Keller liefen voll, Straßen wurden über- und unterspült. Menschen verloren ihr Hab und Gut, auch ihr Obdach. Aber "Gott sei Dank nicht wie andernorts ihr Leben", sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer , die zur Feierstunde gekommen war, um den vielen Freiwilligen persönlich zu danken.

In Sulzbach waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des THW aus Spiesen-Elversberg, Illingen, Friedrichsthal und Sulzbach im Einsatz, freiwillige Feuerwehrleute aus Völklingen, Quierschied, Saarbrücken, Riegelsberg, Püttlingen, Kleinblittersdorf, Heusweiler, Friedrichsthal und Sulzbach sowie Einsatzkräfte des Sulzbacher Deutschen Roten Kreuzes (DRK). "Es war eine unbürokratische, schnelle Unterstützung über Kreisgrenzen hinweg", hob THW-Geschäftsführer Reiner Schaadt hervor. In Anspielung auf die Farben der Hilfsdienste sagte Tony Bender, Brandinspekteur im Regionalverband Saarbrücken: "Blau? Weiß? Rot? Das spielt im Einsatz keine Rolle. Jetzt müssen wir die Einsätze nachbereiten, um dann noch besser vorbereitet in kommende Herausforderungen zu gehen. Besonders die Durchhaltefähigkeit über mehrere Tage wird dabei ein Thema sein müssen."

Auch die Ministerpräsidentin hob hervor, dass man aus den Ereignissen lernen wolle, ja müsse. "Wir haben es hier mit einer neuen Art von Unwetter zu tun, auf die wir uns künftig werden einstellen müssen", so die Regierungschefin, "es werden in Zukunft sehr punktuell in einzelnen Ortsteilen oder gar nur einzelnen Straßen Schäden auftreten. Es wird die ,üblichen Betroffenen', die an Flüssen oder Bächen leben, so nicht mehr geben." Darum betrifft das notwendige "Dazulernen" auch die Bevölkerung selbst. "In Baden-Württemberg besitzen 80 Prozent der Haushalte eine so genannte Elementar-Versicherung, im Saarland sind es gerade 20 Prozent", sagte Kramp-Karrenbauer und erklärte, dass mit den vom Land zur Verfügung gestellten 3,5 Millionen Euro sicher nicht alle Schäden abgedeckt werden könnten. Die Politik müsse jetzt aber auch darauf achten, dass die Versicherungswirtschaft die Lage nicht ausnutze und die Preise für Policen nach oben treibe.

In Sulzbach hat man zur Unterstützung der Betroffenen einen Hilfsfonds eingerichtet. Bis Samstag waren 27 770 Euro auf dem Konto eingegangen. Jürgen Lehnert überbrachte einen Scheck über weitere 5000 Euro von der Sparkasse Saarbrücken. Für die an den Einsätzen beteiligten Hilfsorganisationen gab es Urkunden aus den Händen der Ministerpräsidentin und des Bürgermeisters. "Alleine dass die Regierungschefin zu uns gekommen ist, ist für uns eine sehr wichtige Anerkennung", sagte Schaadt. "In dieser Notsituation ist nochmal eins deutlich geworden, auf das wir im Saarland sehr stolz sein können", fand Kramp-Karrenbauer auch das passende Schlusswort: "Wenn es bei uns hart auf hart kommt, dann bleibt niemand alleine sitzen. Dann gilt nur, für die Bürgerinnen und Bürger das Beste rauszuholen. Das ist die beste Nachricht, die man in solch schwierigen Zeiten nach außen senden kann."

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