Millionenschwere Leitinvestition

Sulzbach · Die Sulzbacher Innenstadt soll sich verändern. Über ein verheißungsvolles Projekt in der Sulzbachtalstraße wurde nun auch der Stadtrat ausführlich informiert. Die Ratsmitglieder geben dem Projekt ihren Segen.

 Dieser Häuserkomplex in der Sulzbachtalstraße soll in absehbarer Zeit reaktiviert werden. Foto: Iris Maurer

Dieser Häuserkomplex in der Sulzbachtalstraße soll in absehbarer Zeit reaktiviert werden. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Ein bisschen Aufbruchstimmung kann jeder brauchen. Und genau diese Aufbruchstimmung machte sich in der Stadtratssitzung am Dienstagabend in der Aula breit. Im öffentlichen Teil der Debatte ging es vor allem um die ebenso weitreichenden wie verheißungsvollen Pläne, die sich um den Häuserkomplex Nr. 116 bis 118 in der Sulzbachtalstraße gegenüber dem Neubau des Jobcenters ranken. Wie bereits berichtet, hat Innenminister Klaus Bouillon der Stadt Sulzbach drei Millionen Euro in Aussicht gestellt, um die Immobilie zu sanieren. Vor allem die einst prächtige historische, mittlerweile jedoch arg ramponierte, 110 Jahre alte Fassade soll denkmalgerecht instand gesetzt werden (SZ vom 23. April).

Bürgermeister Michael Adam sprach von einer Leitinvestition, die dem urbanen Charakter der Stadt gerecht wird. Bauamtsleiter Steffen Banuat führte dann tiefer in die Materie ein. Er sprach, in Hinblick auf die Leerstände, von einem ,,Sorgenkind", aber auch von einem ,,prägenden Element, das eine große Chance für die Kommune darstelle. Was aus Ruinen erwachsen könne, sei am Salzbrunnenensemble sichtbar. Es gelte, die Wiederbelebung der Sulzbachtalstraße voranzutreiben. Die ,,tolle Fassade" sei wieder herstellbar. An der Südseite sei die Stadt dabei, Grundstücke aufzukaufen, um eine ,,erlebbare Grünzone" zu realisieren.

Im Übrigen, so Banuat, könnte Sulzbach ab 2016 von einem neuen Förderprogramm namens ,,Städtebaulicher Denkmalschutz " profitieren. Es winkten ,,Zuschüsse über Jahre", um im Zentrum etwas zu bewegen. Aktuell aber habe man die Chance, das prächtigste Haus in der Sulzbachtalstraße zu erwerben. Der Schätzwert liege bei 200 000 Euro. Der Eigentümer der Immobilie habe bereits kundgetan, dass er gewillt sei, zu diesem Preis auch zu verkaufen. Der linke Teil des Gebäudekomplexes stehe komplett leer, im rechten Teil seien noch zwei Wohnungen vermietet.

Bereits für den gestrigen Mittwoch war ein Ortstermin anberaumt - mit Architekt, Statiker, mit Bauamtsmitarbeitern und einem Denkmalschutz-Experten. Dieser Zusammenkunft soll eine Studie folgen, die den genauen Finanzbedarf ermittelt. Und dann will die Verwaltung das Sanierungsprojekt im zweiten Halbjahr 2015 ernsthaft angehen. Über den Hauskauf wird dann noch der Stadtrat entscheiden. Das allerdings dürfte eine reine Formalie sein, weil schon in der Sitzung am Dienstag alle Ratsmitglieder ihr Wohlwollen zu dem Sanierungsprojekt bekundeten. Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, die Angelegenheit weiter voranzutreiben.

Alfred Herr (CDU ) sah hierin eine ,,Motivation für andere Hausbesitzer" zu investieren. Auch Holger Kirsch (SPD ) sprach sich dafür aus, alle Maßnahmen zu ergreifen, um hier ein positives Zeichen zu setzen. Christoph Kleinz (FDP ) lobte ebenfalls die Leitinvestition, die womöglich weiteres Engagement nach sich ziehe. Die Bürger solle man indes überzeugen, ,,dass dies eine gute Sache ist". ,,Das Haus muss erhalten bleiben", meinte Monique Broquard (Linke). Sie erinnerte daran, dass es früher mal einen Süßwarenladen beherbergte. ,,Gutzje-Meier-Haus" hätten es die Sulzbacher genannt.

Überdies sprachen sich auch Bernd Schlachter (Freie Wähler ) im Namen seiner Fraktion sowie Manfred Stalter (Grüne) für die städtischen Bemühungen um Erhalt des stolzen Gebäudes aus.

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