Männer lassen Späne fliegen. Sieben Kettensägen-Künstler zeigen am Karl-May-Weg, was sie können

Sulzbach · Zur „Spänefliegen“-Premiere lädt die Stadt Sulzbach am kommenden Wochenende ein. Denn am IPA-Heim kann man was erleben, wenn gestandene Kettensägen-Künstler ganz filigran zu Werke gehen.

 Andrej Löchel ist ein Meister an der Kettensäge. Dieses Pferd hat er auch geschnitzt. Am Wochenende ist er in Sulzbach. Foto: Kerkrath

Andrej Löchel ist ein Meister an der Kettensäge. Dieses Pferd hat er auch geschnitzt. Am Wochenende ist er in Sulzbach. Foto: Kerkrath

Foto: Kerkrath

Die Motorsäge ist ein vertracktes Instrument. Ohne Führerschein geht gar nichts, und wenn man die Prüfung bestanden hat, heißt das noch lange nicht, dass man das Gerät auch beherrscht. Jedes Gehölz hat seine Tücken, und so bleibt nur eins: trainieren, trainieren und noch mals trainieren.

Nicht mehr üben müssen die sieben Männer, die am Samstag und Sonntag (12. und 13. September) jeweils von 10 bis 18 Uhr am IPA-Heim (Industriestraße) in Sulzbach anzutreffen sind. Die Kettensägen-Künstler zeigen dort ihr atemberaubendes Können. Unter ihnen ist Andreas Müller aus Neuweiler, der in unserer Region kein Unbekannter ist. Er und seine Mitstreiter, als da sind Olli Schulz, Andrej Löchel, Silvio Schütze, Bernhard Neises, Balazs Turan und Nikolaus Fedick, werden mit Kraft und Geschicklichkeit die schönsten Figuren aus groben Holzklötzen hervorzaubern. Der gelernte Schreiner und Bestatter aus Neuweiler hat sie alle zusammengebracht und zur Kettensägen-Premiere nach Sulzbach gelockt. Müller, seit sieben Jahren intensiv mit seinem Hobby beschäftigt, sind die ersten Kettensägen-Kunstwerke in den Savoyer Alpen begegnet. Und dann hat ihm seine Frau einen Kurs spendiert. Was sich zum Schnitzen mit Motorkraft eignet, sagt er, ist das Eichenholz, am besten noch im feuchten Zustand. Diesem rückt man mit einer sogenannten Carving-Säge zu Leibe. Sie sei leichter und wendiger als die Gerätschaften, die man zum Brennholzschneiden verwendet.

Große Kunstwerke, die Müller und seine Mitstreiter am Wochenende herstellen, sollen den eh schon beliebten Karl-May-Wanderweg zieren und ihn dadurch noch ein gutes Stück bekannter machen. Das jedenfalls ist das Ziel der Stadt Sulzbach , die alle interessierten Leute zum ,,Spänefliegen"-Event einlädt.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist das ,,Speedcarving". Hierbei zeigen die Helden an der Säge am Sonntag von 14 bis 14.30 Uhr, wie schnell sie hölzerne Kunstwerke zaubern können. Diese werden direkt im Anschluss versteigert. Natürlich gibt es an beiden Tagen am IPA-Heim auch Essen und Trinken. Wer empfindliche Ohren hat - selbst Carving-Sägen flüstern nicht - kann vor Ort Ohrstöpsel zum Preis von 50 Cent erwerben. ,,Die Geräusche hört man schon von Weitem", sagt Andreas Müller . So kann man sich in der Industriestraße auch nicht verlaufen.

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