Rassekaninchen Langohren zeigen hohes Niveau

Sulzbach · Die Ausstellung des Kaninchenzucht-Vereins SR8 fand große Resonanz bei Groß und Klein. Hans-Jürgen Schmidt belegte mit seinen Großchinchillas den ersten Platz.

 Amy Trapp, Niko Weber und Anna-Lena Weber  von links) sind begeistert von dem Großchinchilla.

Amy Trapp, Niko Weber und Anna-Lena Weber von links) sind begeistert von dem Großchinchilla.

Foto: Thomas Seeber

In Sulzbach wurde am vergangenen Wochenende Germanys next Top-Hoppel gesucht. Mit ihren langohrigen Models machten sich die Sulzbacher Züchter des Kaninchenzucht-Vereins SR 8 auf die Jagd nach Punkten. Aber selbst die hübscheste Kaninchendame der Ausstellung war nicht makellos. „Etwas volle Brust“ stand bei dem zehn Monate alten Tier auf der Wertungskarte. Dennoch bekam sie eine ausgezeichnete Punktezahl bei der Wertung, die tags zuvor Preisrichter Helwin Hoffmann aus Bubach-Calmesweiler vorgenommen hatte. Mit insgesamt 5240 Gramm war sie eines der schwersten Kaninchen der Rasse Großchinchilla.

„Eine hundertprozentige Punktzahl gibt es eigentlich nie“, erklärte der erste Vorsitzende Willibald Kalle, und weiter: „Aber manchmal kommt man schon nah dran, an das fast perfekte Tier.“

Im Haus der Dorfinteressengemeinschaft (DIG) in der Grubenstraße Altenwald konnte man dann 54 der hübschesten Tiere der Sulzbacher Züchter begutachten. „Hier wohnen die kleinen Kaninchen“, rief der fünfjährige Jakob begeistert, als er das Kaninchendorf entdeckte, bei dem man auch mal das eine oder andere Langohr streicheln durfte. Jakob war aus Kaiserslautern zu Besuch bei seinem siebenjährigen Cousin Nico in Altenwald. Mit ihm zog es noch zahlreiche weitere Kinder mit ihren Familien zur Kaninchenausstellung.

Kalle schaut genau hin, damit die Kinder auch behutsam mit den Tieren umgehen und beantwortet mit seinem Fachwissen alle Fragen. Seit den sechziger Jahren züchtet er bereits Kaninchen und nennt derzeit etwa fünfzig Tiere sein Eigen. Den Verein, der derzeit etwa vierzig Mitglieder zählt, gibt es schon viel länger „Seit 1903 sind wir dabei“, steht auf den blauen T-Shirts der Mitglieder vor Ort, die sich um das Wohl der Tiere und der vielen Besucher kümmern.

In der Ausstellung stellen sie Rassen wie Deilenaar, Havanna, Kleinsilber, Hermeline, Farbenzwerge und Widder aus. Die Rasse „Alaska“ überrascht, denn sie muss – anders, als es der Name vermuten lässt – pechschwarzes Haar haben. „Da darf kein einziges weißes Haar darunter sein“, erklärt Kalle.

In einem der Käfige macht ein Zwergwidder von Herbert Louis seiner langohrigen Nachbarin heftige Avancen. Diese aber ignoriert die Annäherungsversuche und schaut gelangweilt in Richtung Futternapf. „Unser Futter beziehen wir gemeinsam im Verein. Pro Monat bestellen wir etwa eine Tonne für die Tiere unserer Mitglieder bei einem Lieferanten und teilen uns so die Kosten.“ erklärt Kalle. Da kommt bei sieben Züchtern so einiges zusammen. „Auch bei den Impfungen können wir da im Verein viel Geld sparen.“

Am Samstagabend nahm der Schirmherr, Bürgermeister Michael Adam, dann die Preisverleihung vor und überreichte den Siegern Urkunden und Pokale. Es belegte Hans-Jürgen Schmidt mit seinen Großchinchillas den ersten Platz mit 386 Punkten und wurde erster Vereinsmeister mit insgesamt 578,5 Punkten. Den zweiten Platz belegte Willibald Kalle mit seiner Rasse „Alaska“ mit 385,5 Punkten. Er errang die zweite Vereinsmeisterschaft mit insgesamt 577,5 Punkten. Auf dem dritten Platz landete Stefan Kalle mit seiner Rasse Havana und 385 Punkten. Bei der Vereinsmeisterschaft landete auf dem dritten Platz Herbert Louis mit insgesamt 576 Punkten für seine Rasse „Kleinsilber“. Viele Besucher verweilten gerne im gut besuchten Haus in gemütlicher Runde und genossen die Leckereien, die die Vereinsmitglieder für ihre Gäste bereithielten. Außerdem konnten die großen und kleinen Besucher noch ihr Glück bei einer Tombola mit etwa 100 Gewinnen versuchen.

Im Januar geht es dann mit den prämierten Tieren zur Landesschau nach Merzig, wo etwa 1000 Tiere von 20 Preisrichtern bewertet werden. Und am Wochenende 30. Juni/1. Juli 2018 wird der Verein wieder im Röchlingpark zu seiner Jungtier-Ausstellung einladen. Geplant ist dabei neben einer Hüpfburg auch eine Vorstellung des neuen Kaninchen-Sports „Kanin-Hop“, bei dem die possierlichen Tiere über einen Hindernis-Parcour springen.

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