Knallbunte Farben und florale Formen

Sulzbach · Ein Preisgeld von 500 Euro und eine Einzelausstellung in der Aula in Sulzbach - 45 junge Künstler kämpfen um den Sulzbacher Förderpreis. Am 1. Mai kürt die Jury aus saarländischen Kunstexperten den Gewinner.

Bereits zum vierten Mal verleiht der Kunstverein Sulzbach e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Sulzbach den Förderpreis "Junge Kunst in der Aula". Sage und schreibe 45 Künstler aus ganz Deutschland haben sich um den Förderpreis beworben, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird und dessen Sieger ein Preisgeld von 500 Euro erhält, sowie eine Einzelausstellung in der Aula im nächsten Jahr. Die Vorauswahl zur Vergabe des Preises haben die rührigen Mitglieder des Kunstvereins Sulzbach selbst getroffen, daher werden aktuell Werke von sechs jungen Künstlern mit ganz unterschiedlichen Positionen in der Aula gezeigt. Der Sieger wird hingegen von einer Jury aus bekannten, saarländischen Kunstexperten am Sonntag, 1. Mai, gekürt.

Wenn man die aktuelle Ausstellung betritt, dann fallen einem sofort die Gemälde von Michael Ehrhardt aus Saarbrücken ins Auge. In knallbunten Farben malt er asiatisch inspirierte Welten von vereinfachten Landschaften mit vereinzelten Figuren im Vordergrund. Dabei erinnert nicht nur der Bildaufbau, die Pflanzenwelt und die starke Farbigkeit an den Japonismus, eine der Protagonisten könnte eine Geisha sein. Ganz anders, rudimentär, rätselhaft und radikal, sind die Arbeiten der Speyrer Künstlerin Anna Maria Tekampe. Ihre Installationen aus Ästen und Marmorplatten und ihre mit nur wenigen Formen gemalten Zeichnungen erschließen sich dem Betrachter kaum. Dagegen wirken die sehr großformatigen Fahnen des chinesischen Künstlers Yang Yanchuan poetisch. Auf Reispapier malt er mit verwässerter Tinte sich wiederholende, fließende Wellenbewegungen, deren Leichtigkeit fasziniert.

Monique Catherine Koenig stammt aus Schleswig-Holstein und zeigt Gemälde mit floralen Formen, deren Farbwahl äußerst ästhetisch ist und die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion angesiedelt sind. Ganz anders wiederum sind die Zeichnungen von Nis Knudsen aus Hamburg. Er variiert in vielen Blättern immer wieder die gleichen schwarzen Linien, Balken, Striche, erzielt aber durchaus reizvolle Effekte. Bliebe noch Alina Grasmann aus München, die, technisch perfekt, hyperrealistische Arbeiten zeigt. Und hier sind es die sehr kleinen Zeichnungen von Tieren und Stillleben, die besonders faszinieren. Alles in allem kann man die Jury nicht beneiden, die anhand dieser bemerkenswerten Kunstwerke einen Sieger auswählen muss.

Ausstellung "Förderpreis Junge Kunst in der Aula" bis Sonntag, 1. Mai, in der Aula Sulzbach , geöffnet Mittwoch bis Freitag von 16 bis 18 Uhr und Sonn- und Feiertage von 14 bis 18 Uhr. Die Preisverleihung ist am Sonntag, 1. Mai, um 17 Uhr in der Galerie in der Aula.

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