Klinik sagt wegen Gefahr von Ansteckung Operationen ab

Sulzbach · Im Saarland und so auch in Sulzbach macht derzeit ein Magen-Darm-Virus die Runde. Hausärzte spüren dies ebenso wie öffentliche Einrichtungen. Um die Patienten nicht zu gefährden, werden im Sulzbacher Knappschaftskrankenhaus derzeit Operationstermine verschoben.

"Magen-Darm-Viren treten im Winter häufig auf - in vielen Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten im Saarland. Das ist alles im normalen Rahmen und nicht gefährlich, aber eben hochinfektiös", sagt die Pflegedirektorin des Sulzbacher Krankenhauses, Annegret Kern-Schwahn, und erklärt: "Es handelt sich um ein Norovirus, dem wir möglichst schnell begegnen, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Aus dem Grund haben wir die Patienten , bei denen es möglich war, nicht operiert und ihnen einen neuen Termin gegeben." Frisch Operierte sollten nicht noch durch die Symptome der Viruserkrankung wie Erbrechen und Durchfall zusätzlich geschwächt werden.

Eine weitere Maßnahme gegen die Verbreitung ist die hochprozentige Grund-Desinfizierung im Krankenhaus. "Wir überprüfen die Situation durch unsere Hygiene-Fachkräfte jeden Tag aufs Neue und versuchen, die Ausbreitung so gering wie möglich zu halten. Aber man kann sie natürlich nicht ganz verhindern", sagt Kern-Schwahn und stellt klar: "Diese Maßnahmen kommen immer mal wieder vor und sind nichts Besonderes." Auch die Hände-Desinfektion sollte für Patienten oder Besucher der Knappschaftsklinik nichts Besonderes sein. Sie ist für das Eindämmen der Ausbreitung laut Kern-Schwahn "das A und O".

"Auch wir haben gehäufte Fälle von Magen-Darmentzündungen", bestätigt der SZ Dr. Günther Klemm, ein in Sulzbach niedergelassener Arzt: "Es handelt sich allerdings nicht um eine außergewöhnlich hohe Zahl und der Verlauf ist eher harmlos. Erbrechen und Durchfall klingen nach etwa zwei Tagen ab, und den Patienten geht es schnell wieder besser." Der Internist hat auch aufgrund der winterlichen Erkältungswelle mehr Patienten - das neue Virus macht seiner Schätzung nach etwa zwei, drei Fälle im Tagesbehandlungsplan aus.

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