Kicken wie in den Jugendjahren

Neuweiler · Die „Hofer Buwe“ richteten mit Unterstützung der Stadt und von Sponsoren den Bolzplatz im Stadtteil wieder her.

 Die Hofer Buwe weihten am Samstag den sanierten Bolzplatz in Neuweiler ein. Foto: Iris Maurer

Die Hofer Buwe weihten am Samstag den sanierten Bolzplatz in Neuweiler ein. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Seit dem vergangenen Samstag sieht eine Stelle im Sulzbacher Stadtteil wieder richtig attraktiv aus, die von vielen Bürgern lange Zeit als "Schandfleck" bezeichnet wurde.

Die Rede ist vom Bolzplatz in der Dudweilerstraße, der am "Pfädchen" liegt. Der "Hofer Bolzplatz" hatte seine besten Zeiten schon mehr als lange hinter sich: hoch gewucherte Hecken und Sträucher sowie eine morsche Holz-Anlage, deren Zugang nahezu abscheulich war. Das ist nun dank eines jungen Neuweiler Vereins anders.

Die "Hofer Buwe 2014", ein geselliger Zusammenschluss von Männern, die sich dem Feiern verschrieben haben, haben sich der Sache angenommen. "Wir haben hier als Kinder gespielt", blickte Andreas Fulek, der 2. Vorsitzende, im SZ-Interview zurück. Wenn man heute Fußball spielen möchte, sei man auf die Trainingszeiten der Sportvereine und deren Mitgliedschaft angewiesen, sagt Fulek. Deshalb sei es den "Hofer Buwe" eine Herzenssache gewesen, sich des Bolzplatzes anzunehmen. Es sei nicht viel los in Neuweiler. Und wenn, beträfen die Angebote mehr das mittlere und reifere Alter, so der "Hofer Bub" weiter. Mehr als offene Türen habe man bei Bürgermeister Michael Adam und der Stadtverwaltung, insbesondere beim Bauhof, vorgefunden. "Die Hilfsbereitschaft für unsere erste Aktion war top", freute sich Fulek. Die Stadt habe die Geräte und das Material gestellt. Der Arbeitseinsatz kam vom Verein. Insgesamt 100 Stunden Arbeitsleistung lieferten die "Hofer Buwe" ab. Durchschnittlich waren immer gut 15 Personen, somit die Hälfte der Mitglieder, eingebunden. Verzögerungen ergaben sich durch das Unwetter von vor einem Jahr. Doch es habe großen Spaß gemacht, den Bolzplatz aus der Kindheit nach über zwei Jahrzehnten wieder herzurichten.

Überhaupt steht der Spaß bei der Truppe im Vordergrund. Das sieht man auch auf der Rückseite der Trikots. Sie tragen etwa die Namen Bulli, Fulny, Don oder Elvis. Da überrascht es nicht, dass der Schriftzug eines Internet-Erotikportals die Vorderseite ziert. "Das passt zu uns und ist das Normalste von der Welt", meinte Fulek mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Lokale Sponsoren hätten ihnen nur Absagen für das Trikotsponsoring erteilt.

"Das ist ein ganz besonderer Tag", freute sich auch der Bürgermeister. Es sei ein deutliches Zeichen, wie ein Ehrenamt stattfinden kann, gab der Rathauschef zu bedenken. Adam erklärte, dass das Gelände dem SaarForst Landesbetrieb gehöre und die Stadt der Pächter sei. "Das ist euer Verdienst", sagte Michael Adam als er dem Verein zur Einweihung ein 30-Liter-Fass Bier spendierte. Da befand er sich mit dem CDU-Ortsverband und dem Obst- und Gartenbauverein in bester Gesellschaft. Auch diese beiden Vereinigungen sorgten mit einem Gutschein für ein gleichgroßes Fass dafür, dass die Kehlen nicht trocken bleiben werden. Der SPD-Ortsverein spendete einen Lederfußball. Kassenprüfer Matthias Kaspar wurde mit dem Vorlesen der Spender fast nicht fertig. So übergab die Firma Haller Bau bei der Einweihungsfeier einen Scheck über 300 Euro. Wer keine Lust mehr verspürte, das Runde in das Eckige zu kicken, konnte sich am Stand von Gunter und Dagmar Kirch aus Ommersheim mit dem Bau eines kleinen Modellflugzeuges beschäftigen.

Kontakt: Kay Waschburger, Tel. 0152/33905632, Andreas Fulek, Tel. 0176/70818764 oder per E-Mail: hoferbuwe@gmail.com

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