Kein Mensch macht Druck

Sulzbach · Es ist wie daheim: Wenn es ins Dach hinein regnet, sollte man schleunigst etwas dagegen unternehmen, ansonsten gehen die Folgeschäden arg ins Geld. Wer die hölzernen Fenster nicht regelmäßig streicht, braucht vorzeitig neue, und dann wird's teuer.Das Sulzbacher Vopeliusbad erinnert leider sehr an die häuslichen Malaisen, die repariert gehören, bevor die Kosten einen auffressen.

Doch es geschieht nichts.

Fliesen lösen sich, die großen Fenster sind blind, die Wasseraufbereitungsanlage und das Blockheizkraftwerk bedürfen einer Erneuerung. Von der Optik her macht die viel genutzte Freizeiteinrichtung, die ebenso von Hunderen von Schülern frequentiert wird, mittlerweile einen eher schäbigen Eindruck. Die Stadt beruft sich auf finanzielle Engpässe, und das war's dann auch schon. Von dem teils sehr schläfrigen Stadtrat ist auch nicht viel zu erwarten, da rührt sich kaum etwas, keiner macht Druck. Eine gewisse Wurstigkeit hat sich bei den Damen und Herren Volksvertreter eingeschlichen, eine echte Opposition muss man mit der Lupe suchen. Und so bleibt das Hallenbad in jämmerlichem Zustand.

Richtig arm dran ist Sulzbach nicht. Die Stadt steht pekuniär nicht mit dem Rücken zur Wand. Und könnte sich die Aufnahme eines Kredits durchaus leisten. 1,5 Millionen Euro wären vonnöten, um das Bad auf Vordermann zu bringen und damit attraktiver zu machen. Vor allem gehören die Eintrittspreise allmählich erhöht. 18 Euro zahlen seit vielen Jahren Erwachsene für die Zehnerkarte, das ist alles andere als zeitgemäß. Eine kleine Anekdote am Rande: Weil immer mal wieder die elektronisch verriegelbaren

Spinde kaputt sind, hüpfen die Badegäste mit ihren beladenen Kleiderbügeln von Spind zu Spind, um ein verschließbares Exemplar zu finden. Vielleicht sollte man diesen Missstand unter sportlichen Gesichtspunkten betrachten…

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