Jungs und Mädchen erfuhren, wie schön die Natur ist

Hühnerfeld. "Och, ist der so groß." Der kleine Elias kriegt glänzende Augen, als der Mann im grünen Anzug einen ausgestopften Marder aus dem großen Anhänger seines Autos rausholt und mitten auf die Wiese stellt

Hühnerfeld. "Och, ist der so groß." Der kleine Elias kriegt glänzende Augen, als der Mann im grünen Anzug einen ausgestopften Marder aus dem großen Anhänger seines Autos rausholt und mitten auf die Wiese stellt. Die kleine Lea, die kurz zuvor noch von dem samtigen Hermelin-Fell ("Ist das so schön weich") begeistert war, streichelt zärtlich den langen Hals eines schneeweißen Schwans. Auch er ist ausgestopft. Elmar Bosch von der Vereinigung der Jäger im Saarland ist mit seinem Lernort-Natur-Mobil im evangelischen Kindergarten in Hühnerfeld zu Gast. Der aufklappbare Anhänger ist voll mit ausgestopften Tieren - Ente, Fasan, Schwan, Marder, Iltis, Fuchs und Frettchen sowie allerlei Vögel - und unzähligen Fellen und Tonabdrücken von Tierspuren. Die Wald- und Wiesenbewohner können die Mädchen und Buben hier aus nächster Nähe sehen und angreifen. Berührungsängste haben die Kinder keine. Auch vor dem riesigen Wildschweinkopf haben sie keine Angst. Aus dem Maul ragen ganz spitze Zähne raus. Da ist beim Anfassen Vorsicht geboten. "Die Ausstattung unseres Natur-Mobils ist ideal geeignet, um den Kindern zu vermitteln, dass Natur etwas Schönes und Bewundernswertes ist", meint Bosch. Zu dem Mann im grünen Anzug und dem grauen Bart haben die Kinder schnell Vertrauen gefasst. Der erfahrene Jäger hat auch viel zu erzählen und wirklich interessante Dinge dabei, wie das Gebiss eines Dachses, das er auf- und zuklappen kann oder eine ganze Palette von unterschiedlichen Fellen. Das schön gestreifte Fell erkennt die kleine Angelina sofort. "Das ist ein Waschbär", ruft sie und fügt noch schnell an: "Den hab ich mal im Fernsehen gesehen." Fernsehen, das ist das Stichwort für Edith Rock-Houy, die Leiterin des Kindergartens. "Genau darum geht es uns mit dem Besuch des Natur-Mobils. Die Kinder sollen die Tiere und die Felle mal in Natur sehen und vor allem auch angreifen und streicheln dürfen", erklärt sie. Viele Kinder gingen zwar in den Zoo, dürften dort aber die Tiere nicht berühren. Dabei sei Angreifen und Streicheln aber eine ganz wichtige Erfahrung für die Kleinen, so die Erzieherin. Und so ganz nebenbei erklärt Bosch im Gespräch mit den Kindern, warum der Dachs stärker ist als der Fuchs und auch den Unterschied zwischen Winterschlaf und Winterruhe. "Der Herr Bosch macht das ganz prima. Er hat ein gutes Händchen für Kinder", lobt Edith Rock-Houy. Die Zeit vergeht wie im Flug. Elmar Bosch muss weiter. Die Mädchen und Buben winken ihm fröhlich nach, als er mit seinem Auto und dem großen Anhänger fährt. ll

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