Jürgen Haas wird Chef der Stadtwerke Sulzbach

Sulzbach · Im Oktober dieses Jahres verstarb plötzlich und unerwartet der Geschäftsführer der Stadtwerke, Thomas Braun. Vergangene Woche wurde in der Aufsichtsratssitzung des städtischen Energieversorgers sein Nachfolger bestimmt. Es ist Jürgen Haas. Einstimmig wurde er in den verantwortungsvollen Posten gewählt.

Jürgen Haas, CDU-Fraktionsvorsitzender im Sulzbacher Stadtrat, wird der neue Geschäftsführer der Stadtwerke . Er folgt auf Thomas Braun, der im Oktober dieses Jahres im Alter von 56 Jahren plötzlich und unerwartet verstarb. Haas, 53 Jahre alt, verheiratet und Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens Hausalit in Sulzbach , wurde vergangene Woche, wie der Christdemokrat entsprechende Informationen jetzt unserer Zeitung bestätigte, in der Aufsichtsratssitzung (nichtöffentlich) einstimmig gewählt - also von allen dort vertretenen Fraktionen.

Kritische Stimmen



Im Vorfeld dieser Kandidatenkür wurden allerdings sowohl in den Reihen der Sulzbacher SPD als auch in der CDU Stimmen laut, die auf dem verantwortungsvollen Stadtwerke-Posten, der mit etwa 100 000 Euro/Jahr dotiert ist, viel lieber einen Fachmann aus der Energiewirtschaft gesehen hätten. Doch dann folgte das Votum einstimmig. Haas selbst ist gelernter Kaufmann.

An den Stadtwerken Sulzbach sind neben der Stadt mit 70 Prozent zwei weitere Gesellschafter beteiligt: der Energieversorger Enovos Deutschland mit Sitz in Saarbrücken sowie die VSE, ebenfalls mit Sitz in Saarbrücken - mit jeweils 15 Prozent.

Jürgen Haas bestätigte auch Informationen der SZ, dass ihm, der nach eigenen Angaben seinen Dienst am 1. März 2016 antreten wird, ,,sozusagen nebenamtlich" ein Enovos-Mitarbeiter zur Seite stehen werde.

Der früh verstorbene Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Braun war im Übrigen auch Chef der städtischen Gewerbeansiedlungsgesellschaft (SGA). Auch für diesen Posten muss wohl ein Kandidat gefunden werden. Nach weiteren SZ-Informationen hat man sich angeblich hinter den Kulissen schon auf einen Mann geeinigt - aus den Reihen der SPD .

Haas, heute CDU , gehörte bis vor 13 Jahren der SPD an. Die Schiedskommission des SPD-Kreisverbandes Saarbrücken-Land schloss den Genossen jedoch aus der Partei aus (SZ vom 31. Mai 2002). Haas war damals, bei der Bürgermeister-Direktwahl in Sulzbach , gegen den Genossen und damaligen Bürgermeister Hans-Werner Zimmer als freier Kandidat angetreten. Zimmer gewann die Wahl trotzdem souverän im ersten Wahlgang. Und Jürgen Haas landete brutal in der Realität. Denn während Zimmer 55,35 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen konnte und damit im Amt bestätigt wurde, kam Haas lediglich auf 3,87 Prozent.

Aus der SPD entfernt



Hans-Werner Zimmer beantragte mit dem Vorstand der SPD Sulzbach-Stadt, dem Kreisverband und Landesvorstand ein Parteiordnungsverfahren gegen Haas. Mit der Begründung, er habe ,,das Partei-Interesse im Wahlkampf in hohem Maße geschädigt".

Kurze Zeit später war Jürgen Haas dann Mitglied der CDU . Damals betonte er, auch ohne seinen von den Parteigremien erzwungenen Abgang aus der SPD wäre er über kurz oder lang bei der CDU gelandet (SZ vom 3. Februar 2003). Die christdemokratische Partei sei für ihn keine zweite Wahl. Und: Die SPD habe ihn aus der Partei entfernt, anstatt sein persönliches Recht auf freie Berufswahl - in diesem Fall des Bürgermeister-Berufs - zu schützen.

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