Jetzt müssen Fußgänger nicht mehr so lange warten

Sulzbach. "Du bist mein Vorbild", mahnt ein kleines Schild, angebracht seit Februar 2008 von der Unfallkasse und der Landesverkehrswacht an der Fußgängerampel in der Sulzbachtalstraße, Höhe Woolworth. Es appelliert auf beiden Straßenseiten an die Fußgängerdisziplin

Sulzbach. "Du bist mein Vorbild", mahnt ein kleines Schild, angebracht seit Februar 2008 von der Unfallkasse und der Landesverkehrswacht an der Fußgängerampel in der Sulzbachtalstraße, Höhe Woolworth. Es appelliert auf beiden Straßenseiten an die Fußgängerdisziplin. Doch leider beobachtete unsere Leserreporterin Patrizia Hoff aus Sulzbach da ganz andere Szenen: "Die Kinder laufen einfach bei Rot. Das ist gefährlich, wundert mich aber nicht", berichtete uns die 34-Jährige, die täglich mehrmals diese Fußgängerampel überquert. "Ich bringe jeden Tag meinen Sohn Antonio in den Kindergarten und hole ihn wieder ab. Dabei warten wir an dieser Ampel immer bis zu fünf Minuten und länger, bis es grün wird. Da kommt die Geduld bei Vielen nicht immer mit", so die Mutter von zwei Kindern. "Eine so lange Dauer kann ich mir kaum erklären", sagte Karsten Baus, Diplomingenieur des Tiefbauamts und Ansprechpartner in Ampelangelegenheiten, unserer Zeitung. "Diese Fußgängerampel hat normalerweise eine Umlaufzeit von 1,5 Minuten, je nach Verkehrsaufkommen", so der Fachmann. Denn die Anforderung einer Umlaufzeit, also ein Wechsel von Rot auf Grün, müsse in die gesamte Verkehrsampelschaltung eingebaut werden: "An der Kreuzung bei der Klinik steht ein Schaltschrank, der über Funk angesteuert wird. Von hier aus wird eine angeforderte Grünphase freigegeben", sagte Baus. Außerdem sei die Wartezeit an einer Ampel nicht immer dieselbe: "Über Kontaktschleifen wird das Verkehrsaufkommen festgestellt. Im Berufsverkehr dauert der Umlauf immer länger; an dieser Stelle ist der Verkehr von sieben bis halb neun, von zwölf bis eins und wieder von halb vier bis fünf am stärksten", sagte der Experte. Da hätte man fast schon annehmen können, dass Patrizia Hoff mit Sohn Antonio und Töchterchen Lara-Marie deswegen immer so lange auf Grün warten musste, weil der tägliche Weg die Familie immer in diesen Hochzeiten über die Ampel zwang. Wäre da nicht Karsten Baus nach dem Gespräch mit der SZ einem Verdacht nachgegangen: "Ich könnte mir höchstens erklären, dass der Schalter auf einer Seite nicht funktioniert", so Baus, bevor er am selben Tag noch prompt einen Mechaniker mit der Überprüfung der Schaltung beauftragte. Kurze Zeit später war der Fehler gefunden: "Die Taste auf Woolworth-Seite war defekt und wurde repariert. Jetzt wartet man wieder die gewohnte Minute auf Grün", sagt Baus. Durch Patrizia Hoffs Groll über die ehemals lange Rotphase an der Fußgängerampel, dürfte jetzt auch wieder das Vorbildsschild größere Wirkung zeigen. aneDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserer Leser-Reporterin Patrizia Hoff aus Sulzbach. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort