Immer weniger wollen sich engagieren Warum das Ehrenamt nicht selbstlos ist
Meinung | Saarbrücken · Immer weniger wollen ins Ehrenamt. Die „Ich-Ich-Ich“-Mentalität ist ein Grund dafür. Dabei ist gerade das Ehrenamt besonders wichtig – vor allem für das eigene Ich.

Das Ehrenamt erodiert. Doch warum? Viele sagen, sie haben weniger Zeit – zwei Jobs, die Kinder. Oder es fehlt ihnen die Anerkennung im Ehrenamt. Auch scheinen die Ansprüche an manche Ehrenamtler immer höher zu werden. Wer was macht, wird kritisiert – von Besserwissern und Nichtsmachern. Manchen Menschen fehlt schlicht Geld, sich ehrenamtlich zu engagieren, nicht immer gibt es Aufwandsentschädigungen, oder es fehlt zum Spenden oder um Vereinsmitgliedschaften zu zahlen. Und überhaupt: Auch Vereinsmeierei kann abschrecken. Und dann gibt es noch die, die sagen, der Staat solle sich kümmern, solle Sozialarbeiter einstellen, solle Arbeitsplätze schaffen, anstatt Ehrenamtler als kostenlose Arbeitskräfte auszunutzen. Man könnte auch die These aufstellen, dass der Ehrenamtsschwund darin begründet liegt, dass die Menschen heute nicht mehr so selbstlos sind wie früher. Die „Ich-Ich-Ich“-Mentalität verewigt sich in den sozialen Medien: Die „Like“-Geilheit bei Instagram oder Facebook siegt über die Empathie.