Hinter den Kulissen flossen dicke Tränen

Sulzbach · Manche Menschen vergisst man nie. Zu ihnen gehört offenkundig Stefanie Bungart-Wickert. Die Erzieherin hat den Kita-Kindern in Sulzbach die Musik nahegebracht. Mit ihrem Abschied wird auch der Violini-Kinderchor verstummen.

 Monika Belik vom Elternbeirat (rechts) überreichte Stefanie Bungart-Wickert im Stadtpark einen üppigen Strauß Blumen als Zeichen des Dankes für ihr großes Engagement. Foto: Stadt/Müller

Monika Belik vom Elternbeirat (rechts) überreichte Stefanie Bungart-Wickert im Stadtpark einen üppigen Strauß Blumen als Zeichen des Dankes für ihr großes Engagement. Foto: Stadt/Müller

Foto: Stadt/Müller

Während mit der Einweihung des "Salinenparks" vor wenigen Tagen in Sulzbach etwas Neues an den Himmel kam (wir berichteten), gab es zeitgleich einen Abschied, der viele Menschen traurig machte und macht: die Erzieherin und Caruso-Beraterin des Saarländischen Chorverbandes, Stefanie Bungart-Wickert, nahm mit ihrem Violini-Kinderchor, den sie in der Kita St. Elisabeth aus der Taufe gehoben hatte, Abschied von Sulzbach . Hinter den Kulissen der Park-Einweihungsfeier flossen dicke Tränen.

Zu Ehren des Besuchs einer Delegation aus der französischen Partnerstadt Arc-et-Senans und aufgrund der bewährten Kooperation mit der Stadt, ließ es sich Stefanie Bungart-Wickert nicht nehmen, noch ein letztes Mal mit ihren Violinis aufzutreten. Mit wunderbar passenden Chansons in deutscher und französischer Sprache begeisterten die rund 20 Kinder nicht nur die französischen Freunde.

"Ich habe ein ganz schweres Herz", kommentierte die Erzieherin ihr Weggehen. Auch von Seiten der Eltern konnte man kaum die Fassung wahren. "Ich habe Frau Belik gebeten, die Abschiedsworte zu sagen. Ich hätte nichts herausbekommen", verriet Natascha Straßburger, Elternbeiratsvorsitzende des Kindergartens. Bungart-Wickert, Vollbluterzieherin mit großer Musikkompetenz, war seit 13 Jahren in der Kita in Sulzbach tätig, 2005 gründete sie den Kinderchor. Berufsbegleitend hat sie eine dreijährige Ausbildung an der Bundesakademie in Drossing absolviert. Zudem befähigt ihre Chorleiterausbildung beim Saarländischen Chorverband sie zur Leitung ihrer Chöre. Mit Schulchor- und Schulband-Erfahrung, Gesangsunterricht durch Musikschule und Privatlehrer, späteren Rockband-Kenntnissen plus den prägenden Eindrücken beim "Chorwurm" fand die 50-Jährige zu ihrer musikalischen Form. Man kennt sie als Sängerin des Duos "Carpe Diem" mit dem Pianisten Berthold Hemmen.

Im Kindergarten wird man sie schmerzlich vermissen. "Sie ist einfach etwas Besonderes", fügte Straßburger hinzu. "Mit ihren farbenfrohen Kleidern hat sie immer Leben ins Haus gebracht, war immer fröhlich. Ohne sie wird's ruhig - gerade freitags, so ohne Violini-Probe", resümierte Monika Belik als Vertreterin des Elternbeirats in ihrer Abschiedsrede im Stadtpark vor Bürgermeister Michael Adam und dem französischen Verwaltungschef Jaques Maurice aus Arc-et-Senans. Daher gab es gleich zwei Blumensträuße zum Abschied: einen von den Eltern und einen von der Verwaltung. "Mit ihr verliert die Stadt eine der engagiertesten und kompetentesten Leitfiguren", bedauert auch Bürgermeister Michael Adam . Stefanie Bungart-Wickert wird nach den Sommerferien eine neue Stelle in Saarbrücken antreten.

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