Hin und her gerissen zwischen Lieblings-Sportarten

Neuweiler. "Meine Mama hat mich 2000 zum ersten Mal mit auf die Kegelbahn genommen. Ich weiß noch, wie das war. Es hat sofort Spaß gemacht, war aber gar nicht so einfach", erinnert sich die heute 17-jährige Svenja Lambert aus Neuweiler an ihre ersten Versuche beim Kegeln

Neuweiler. "Meine Mama hat mich 2000 zum ersten Mal mit auf die Kegelbahn genommen. Ich weiß noch, wie das war. Es hat sofort Spaß gemacht, war aber gar nicht so einfach", erinnert sich die heute 17-jährige Svenja Lambert aus Neuweiler an ihre ersten Versuche beim Kegeln. Zehn Jahre später hat die Schülerin der Fachoberschule schon so einiges im Kegeln erreicht: 20 Mal Saarlandmeisterin, neun Mal deutsche Meisterin und zwei Mal Weltmeisterin der unter 18-Jährigen. Zudem hält Svenja Lambert mit 624 Holz den Junioren-Weltrekord in dieser Sportart. Drei Mal pro Woche steht sie auf der Kegelbahn des ESV Saarbrücken und trainiert. "Svenja ist sehr ehrgeizig und hat auch das nötige Talent. Doch wo ihr Weg hinführt, ist noch unklar", erklärt Mama Sylvia. Unklar? Bei bereits zwei Weltmeister-Titeln muss doch alles klar sein, oder nicht? Zumal mehrere Kegel-Bundesligisten schon ihr Interesse an der 17-Jährigen bekundet haben und die Einladung zur Kegel-WM im Juli in Brasilien auch schon vorliegt. "Ich spiele auch Fußball beim ASC Dudweiler. Wir haben eine tolle Mannschaft, und Fußballspielen macht mir genauso viel Spaß wie Kegeln", erklärt Svenja Lambert ihr Problem, das durch ihre Leistungen auf dem Sportplatz nicht unbedingt kleiner wird. In der Bezirksliga der Frauen führt die 17-Jährige die Torschützenliste nach der Hälfte der Saison mit 26 Treffern an. Vor der Saison lehnte das Multi-Talent Angebote des 1. FC Saarbrücken und weiterer höherklassiger Mannschaften ab und entschied sich nicht nur wegen des Sports für den ASC Dudweiler. Doch die Doppelbelastung Fußball und Kegeln wird auf Dauer wohl problematisch werden. "In der Kegel-Bundesliga müsste Svenja drei bis fünf Mal pro Woche trainieren und ist am Wochenende zu Ligaspielen in ganz Deutschland unterwegs. Der Aufwand in höheren Fußball-Ligen ist ähnlich. Beides zusammen wird nicht gehen", sagt Mutter Sylvia Lambert. Konfrontiert mit diesem Problem zuckt Svenja mit den Schultern. "Ich weiß noch nicht, was ich machen soll. Beides sind meine Lieblingssportarten. Ich will mich nicht festlegen. Hoffentlich kann ich eine Entscheidung noch lange hinausschieben", sagt die 17-Jährige, die neben dem Sport nur noch Zeit für die Schule hat. Um anderen Hobbys nachzugehen oder für einen festen Freund, ist zur Zeit kein Platz. Dafür sind die kurzfristigen Ziele äußerst knackig formuliert. "Bei der Kegel-WM möchte ich meinen Titel verteidigen. Und mit dem ASC Dudweiler können wir noch die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga holen", blickt Svenja voraus. Was danach kommt, steht aber noch in den Sternen. leh

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