Täter wird gesucht Heckenschütze zielt auf die Feuerwehr

Sulzbach · Keine Verletzten. Täter flieht mit Fahrrad und schießt auf seine Verfolger. Polizei sucht schwarz gekleideten Mann. Hinweise erbeten.

 Löschbezirksführer Thomas Theobald zeigt hier das Einschussloch.

Löschbezirksführer Thomas Theobald zeigt hier das Einschussloch.

Foto: BeckerBredel

„So etwas habe ich in meiner ganzen Zeit in einem Ehrenamt noch nicht erlebt“, zeigt sich Richard Plein wütend. Der Wehrführer der Sulzbacher Freiwilligen Feuerwehr Wehr wird am Mittwochabend gegen 21 Uhr ins Gerätehaus in der Straße Im Hessenland gerufen. Der Grund: Auf seine Kollegen, die während einer Dienstbesprechung eine kurze Zigarettenpause im Innenhof einlegen, wird geschossen. Ein Geschoss durchschlägt das Plastik des Vordaches, unter dem sich die Kameraden aufhalten und trifft einen von ihnen am Bein. Ein Schlüsselbund in seiner Hosentasche verhindert jedoch eine schlimmere Verletzung.

Ein zweites Geschoss bleibt irgendwo am Gebäude hängen. Mittlerweile haben die Wehrleute ausgemacht, dass die Schüsse mutmaßlich von der anderen Seite des Gebäudes kommen - aus Richtung Schnappacher Weg.

Zwei Kameraden nehmen die Verfolgung auf, können den Täter, der die Flucht auf einem Fahrrad antritt, jedoch nicht stoppen. Im Gegenteil: Dieser gibt noch einen weiteren Schuss ab, der jedoch weit daneben geht. Später stellt sich heraus, dass es sich bei den Geschossen um Munition aus einer Armbrustpistole handelt. Die Spitze der Plastikbolzen ist aus Metall.

„Kaum zu glauben, dass jemand billigend in Kauf nimmt, dass jemand verletzt wird“, regt sich der Wehrführer verständlicherweise auf und fügt hinzu: „Ich bin immer noch sprachlos.“ Schlimme Verletzungen hätten die Folge sein können, wäre zum Beispiel jemand am Kopf getroffen worden, gibt er zu bedenken.

Unter anderem war während der Pause auch ein Kind eines Feuerwehrmannes anwesend, das man hätte treffen können. Man könne nur mutmaßen, jedoch sei es durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Schüsse gezielt auf die Wehrleute abgegeben wurden. Die Kameraden und das spielende Kind seien vermutlich durch die Glasscheiben zu sehen gewesen. Zwei der drei Bolzen wurden gefunden und sichergestellt, teilt die Polizeiinspektion Sulzbach auf SZ-Anfrage mit. Diese wurden der kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) übermittelt und werden nun zur Einstufung der Gefährlichkeit und für eine DNA-Untersuchung überprüft. Es wurde Strafanzeige eingeleitet, heißt es weiter. Des Weiteren ist die PI Sulzbach für weitere Hinweise dankbar. Gesucht wird laut Zeugenbeschreibung ein zwischen 1,70 und  1,80 Meter großer Mann mit dunklen kurzen Haaren. Er trug einen langen schwarzen Mantel und eine lange schwarzen Hose. Er trug einen olivgrünen Rucksack und trat mit einem schwarzen Mountainbike die Flucht an.

 Solch ein Plastikbolzen mit Metallspitze diente als Munition bei dem Angriff.

Solch ein Plastikbolzen mit Metallspitze diente als Munition bei dem Angriff.

Foto: BeckerBredel

Hinweise an die PI Sulzbach, Telefon (06897) 9330.

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