Es sollte keine Riesenfete zum 95. Geburtstag von Günter Meyer im AWO-Seniorenzentrum Sulzbach werden. Eher unaufgeregt im kleinen Kreise wollte man den Ehrentag feiern. Und dennoch wurde es emotional. Spätestens als SPD-Landesvorsitzende Anke Rehlinger den Jubilar fest umarmte, ihm Glück wünschte, flossen auch Tränen. Kurz darauf ließ es sich auch Reinhard Klimmt, ehemaliger saarländischer Ministerpräsident und Bundesminister a. D., nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. Schließlich ist Meyer seit 72 Jahren Mitglied der SPD.

Günter Meyer kam am 25. August 1924 als Sohn von Marta und Willy Meyer in Aschersleben zur Welt. Nach der Trennung der Eltern zog Meyer mit seiner Mutter 1936 nach Göttingen, machte eine Ausbildung bei den Elektrizitätswerken und zog schließlich in den Krieg. 1942 meldete er sich freiwillig zur Kriegsmarine. Als Zeitzeuge berichtete er immer wieder in Schulen mahnend über seine Kriegserlebnisse, die sein Leben geprägt und verändert hatten. Nach dem Krieg ging Günter Meyer als Techniker und Beleuchter zum Theater in Göttingen. Seine Leidenschaft war aber der Film. Er wechselte schließlich zum Göttinger Filmatelier. Dort standen viele Berühmtheiten vor der Kamera: Gert Fröbe, Heinz Erhard und Hildegard Knef waren nur einige Schauspieler, die er persönlich kannte. Nach der Schließung des Filmateliers kam er 1962 auf Umwegen zum  Saarländischen Rundfunk, wo er bis 1988 als Beleuchter tätig war. Meyer war zweimal verheiratet. Er hat drei Söhne und eine Tochter.