Gesang gehört nicht immer dazu

Sulzbach · Weihnachten ist das Fest, das man traditionell mit seinen Liebsten verbringt. Wir haben uns gefragt, ob die Menschen an Heiligabend in die Kirche gehen, oder ob sie das Christenfest lieber zu Hause mit Musik oder Gesang am Weihnachtsbaum ausklingen lassen.

"Ab und zu gehe ich noch in die Kirche. Aber die Weihnachtsmessen sind mir viel zu voll, deswegen fällt diese aus", erzählt Annette Koether, die gerade auf dem Weg zum Einkaufen ist. Die 59-Jährige aus Scheidt feiert den Weihnachtsabend mit ihrem Partner gemütlich bei sich zu Hause. Auf die traditionellen Weihnachtslieder legt die Rentnerin viel Wert: "Man sollte die Klassiker, wie ,Alle Jahre wieder' nicht sterben lassen. Ab und zu singen wir auch mit".

Martina Rupp aus Fischbach hingegen geht am Weihnachtsabend gerne in die Kirche: "Wenn es zeitlich passt, besuche ich die Christmette um zehn Uhr abends bei uns im Dorf". Davor verbringt sie den Tag wie die meisten traditionell mit dem Essen und der Bescherung im engsten Kreis. "Je nach Lust und Laune singen wir auch die Weihnachtslieder, die gerade laufen, mit. Am liebsten sind mir die traditionellen Lieder, vor allem ,Stille Nacht'", so die 53-jährige Chefarztsekretärin. "Ich gehe seit vielen Jahren nicht mehr in die Kirche. Mir ist es wichtiger, mit meiner Familie gemütlich zu Hause zu sitzen", erzählt Gabi Reiber. Die Hausfrau aus Quierschied findet das Singen von Weihnachtsliedern am Weihnachtsbaum sei eher etwas für die kleineren Familienmitglieder. "Gelegentlich singen wir die Lieder mit, aber sie sind nicht Teil eines festen Programms", sagt Reiber.

Katja Gudt aus Fischbach plant ihren Ablauf am Weihnachtstag genau: "Normalerweise besuchen wir um 17 Uhr den Kindergottesdienst im Ort. Leider weiß ich noch nicht, ob das dieses Jahr klappt, da ich als Kassiererin eventuell arbeiten muss".

Nach dem Gottesdienst oder der Arbeit geht es aber mit dem gewohnten Ablauf weiter: Erst die Bescherung, dann das Essen. "In unserer Familie wird nicht gesungen. Wir hören lieber die moderne Weihnachtsmusik aus dem Radio", erzählt die 39-Jährige.

"Meine Familie und ich besuchten regelmäßig den Weihnachtsgottesdienst auf dem Rodenhof", erzählt Friedhelm Schröder auf dem Sulzbacher Marktplatz, "aber mittlerweile sind meine Kinder schon alt genug. So bleiben nur noch meine Frau und ich, die die Tradition wahren". Der 60-Jährige, der in Sulzbach arbeitet, lässt den Abend gemütlich mit seiner ganzen Familie ausklingen. Aber gesungen wird bei ihnen auch nicht mehr: "Wir haben mit unseren Kindern früher immer gesungen. Die stehen aber mittlerweile mehr auf Heavy Metal als auf traditionelle Weihnachtsmusik ", so der Pflegedienstleiter.

Sigrid Lang-Meyer aus Friedrichsthal besucht die Christmette in Bildstock regelmäßig jedes Jahr. "Vor der Messe, die um neun Uhr anfängt, wird ganz klassisch gegessen und beschert". Aber gesungen wird bei der Familie Lang-Meyer nicht: "Wir singen immer in der Messe. Ich denke, das sollte reichen", sagt die 58-jährige Grundschullehrerin und lächelt. "Weil ich nicht gläubig bin, gehe ich nicht mehr in die Messe.

Früher, als ich jünger war, bin ich mit meiner Familie regelmäßig hingegangen", erzählt Ralph Klein aus Friedrichstal. Auch der 50-Jährige verbringt den Abend mit seiner Freundin und seinen Kindern traditionell bei ihr zu Hause. "Wir hören gern die modernen Weihnachtshits, aber lediglich meine Freundin singt mit. Für mich ist das nichts", so der Personaltrainer.

"Natürlich gehen wir in die Messe. Das ist meiner Meinung nach Tradition, vor allem für Kinder", erzählt Manuela Donauer, die gerade mit ihrer Tochter Emma (4) in Sulzbach unterwegs ist. Die Familie Donauer besucht die Kindermesse um 17 Uhr im Ort.

Danach lässt die 29-jährige Krankenschwester den Abend gemütlich bei ihren Schwiegereltern ausklingen. "Am Weihnachtsabend hören wir eher weniger Musik. Bei uns wird jedes Jahr gesungen und gedichtet", so die Sulzbacherin.

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