Generalsanierung in einem Aufwasch?
Sulzbach · An diesem Dienstag kommt der Sulzbacher Stadtrat um 17 Uhr im Rathausfestsaal zusammen. Im öffentlichen Teil geht es auch um das Hallenbad und dessen geplante Sanierung.
Die Damen und Herren im Sulzbacher Stadtrat werden am heutigen Dienstag eine weitreichende Entscheidung treffen. Eine Grundsatzentscheidung, die das mehr als 40 Jahre alte Vopeliusbad am Quierschieder Weg betrifft. Der Rat wird für oder gegen die Zukunft der Einrichtung stimmen müssen.
Im Gespräch mit Bürgermeister Michael Adam und Karlheinz ("Kalle") Christmann, dem Chef der Kommunalen Dienstleistungsgesellschaft KDI, die als Badbetreiber agiert, erfährt man mehr über die Tragweite des Ganzen. Adam und Christmann stellen eindeutig klar, dass sie das Bad erhalten wollen. Dazu aber bedarf es eines kräftigen Rundumschlags.
Unvermeidlich sei eine grundhafte Sanierung des in die Jahre gekommenen Freizeittempels, betonen die Beiden im Gespräch mit der SZ. Doch nicht in wohldosierten Häppchen, sondern in einem Aufwasch. Im Zuge der Sanierung des unterm selben Dach befindlichen Sportzentrums sollte dies geschehen. Zum Sportzentrum mit Sanierungskosten von 1,1 Millionen Euro hat der Rat bereits seinen Segen gegeben. Der Chef im Rathaus betont, dass es mehr als sinnvoll wäre, beide Baustellen miteinander zu verknüpfen und damit auch Synergieeffekte zu erzielen. Sollte der Stadtrat dem Ansinnen der Verwaltung heute zustimmen, stünde im nächsten Schritt die Frage der Finanzierung an. Michael Adam , der diesbezüglich bereits im Februar Gespräche mit dem Saar-Innenministerium führen wird, hat auch und vor allem das Bundesinvestitionsfördergesetz im Blick. Dieses greift finanzschwachen Kommunen bei gewissen Vorhaben wohltuend unter die Arme. Überschlägig würde die Badsanierung 1,3 Millionen Euro verschlingen. Wann allerdings alle Fragen rund um die Finanzierung geklärt sein werden, ist derzeit noch offen. Sodass auch noch kein Zeitrahmen zur Sanierung angegeben werden kann. Das heißt: Ob die Großbaustelle bereits im laufenden Jahr oder später angegangen wird, ist noch fraglich.
Sicher sei nur, so Christmann, dass die Badegäste mit einer mindestens fünfmonatigen Schließung rechnen müssten. Laut Christmann nutzen allein fünf Schulen vor Ort das Vopeliusbad, hinzu kommen diverse Vereine, die hier eine Vielzahl von Kursen anbieten. Und reichlich Stammgäste, die die ruhige, entspannte Atmosphäre und die Freundlichkeit des Personals zu schätzen wissen.
Eigentlich sollte das Hallenbad schon längst saniert sein. Doch wie bereits im Sommer 2013 berichtet, musste die Großinvestition auf Eis gelegt werden nach einer Betriebsprüfung des Finanzamtes hinsichtlich des damaligen städtischen Holdingbetriebes mit KDI, Stadtwerken und Gewerbeansiedlungsgesellschaft SGA. Nun jedoch kann neu geplant werden, vorausgesetzt, der Stadtrat spielt heute Abend mit. Die komplette Verglasung, die Fliesen in allen Bereichen, die Umkleidekabinen und auch die Nasszellen (Duschen, Toiletten) bedürfen nach Ansicht vieler Badegäste dringend einer Modernisierung. Wobei die KDI auf SZ-Nachfrage keinen Zweifel daran lässt, dass sich nach Abschluss aller baulichen Maßnahmen auch die Eintrittspreise erhöhen werden. Die seien vergleichsweise günstig und viele Jahre nicht angehoben worden.