Gemeinsam gegen Gewalt

Sulzbach. Sie sind hoch motiviert und haben den Kopf voller Pläne

 Das neu gegründete Sulzbacher Bündnis hat der Gewalt den Kampf angesagt. Foto: dpa

Das neu gegründete Sulzbacher Bündnis hat der Gewalt den Kampf angesagt. Foto: dpa

Sulzbach. Sie sind hoch motiviert und haben den Kopf voller Pläne. Sie wollen mit Ausstellungen, der Befragung von Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges und mit Informationsveranstaltungen vor allem gegen Gewalt und Rassismus vorgehen und für mehr Toleranz und Zivilcourage werben - die Mitglieder des Sulzbacher Bündnisses "gegen jeglichen Terror, Rassismus und für mehr Demokratie und mehr Toleranz in unserer Gesellschaft". Am Mittwochabend wurde das Bündnis, das es bereits seit 2000 gibt, allerdings in den vergangenen Jahren keine Aktionen mehr machte, neu gegründet. Initiatoren waren der DGB-Ortsverband Sulzbach, die Sulzbacher Jusos, die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sulzbach-Hühnerfeld und die Stadt Sulzbach. Mit einer Infoveranstaltung im Salzbrunnenhaus im November 2008 hatten sie die Neugründung vorbereitet. Dabei hatten sich knapp 70 Bürger der Stadt in die Unterschriftenliste zur Erneuerung des Bündnisses eingetragen. Der Sulzbacher Bürgermeister Hans-Werner Zimmer hatte als erster unterschrieben. Alle, die jetzt zur Neugründung gekommen waren, waren sich einig: Auch in Sulzbach seien Gewalt und Rassismus allgegenwärtig. In der wieder steigenden Arbeitslosigkeit und der sozialen Schieflage in der Gesellschaft sehen die Initiatoren einen Nährboden für Rechtsextremismus.Die erste Aktion des neu gegründeten Bündnisses steht fest. Rosemarie Moog, die Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Sulzbach, die das Ganze angeregt hatte, erläuterte: "Wir wollen, dass die Stadt der bundesweiten Initiative Orte der Vielfalt beitritt." An die Stadt soll ein entsprechender Antrag gestellt werden. Moog: "Damit erreichen wir, dass darüber im Stadtrat diskutiert und die Aktion in der Bevölkerung bekannt wird." Wenn Sulzbach ein solcher Ort der Vielfalt werden soll, muss nach Angaben von Moog die Stadt erklären, einen aktiven Beitrag zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie und zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu leisten. Das Bündnis will mit den Schulen, dem Jugendzentrum, dem Kriminalitätsbeirat und den Gruppen der Lokalen Agenda in der Stadt zusammenarbeiten. Um die Aktivitäten zu koordinieren, wurde ein Lenkungsgremium gegründet. Ihm gehören Rosemarie Moog, die Juso-Vorsitzende Catrin Broh, Waltraud Trauthwein, die Chefin der Awo Sulzbach-Hühnerfeld, Rolf Strauß und Günter Meyer an.

HintergrundMit der Initiative "Orte der Vielfalt" unterstützen das Bundesfamilienministerium, das Bundesinnenministerium und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration das Engagement der demokratischen Kräfte in Städten, Gemeinden und Kreisen zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Die Initiative hat am 26. November 2007 begonnen. Bisher ist Rehlingen-Siersburg die einzige Kommune im Saarland, die mitmacht. Rehlingen-Siersburg ist seit 23. September 2008 ein Ort der Vielfalt. ll

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort