Konzert in der Kirche Gänsehautfaktor in der Kirche

Neuweiler · Das gemeinsame Konzert von Sängervereinigung Eintracht 1878 und dem Posaunenchor der ev. Gemeinde begeisterte die vielen Zuhörer.

 Der Posaunenchor beim Konzert in der evangelischen Kirche Neuweiler

Der Posaunenchor beim Konzert in der evangelischen Kirche Neuweiler

Foto: Iris Maria Maurer

„Es ist schön zu sehen, dass die Beiträge honoriert werden“, sagte Michael Bleif am vorigen Sonntagnachmittag. Der Moderator des Chorkonzerts, welches die Sängervereinigung „Eintracht“ 1878 Neuweiler (Leitung: Natalya Chepelyuk) mit dem Posaunenchor der evangelischen Kirche Neuweiler (Leitung: Christel Gärtner) im Gotteshaus in der Martin-Luther-Straße veranstaltete, hatte zu Beginn Grund zur Freude. Die Kirche war, trotz des tollen Wetters mit Temperaturen von um die 22 Grad, proppenvoll wie selten. Selbst auf der Empore standen die Zuschauer.

Das Konzert unter dem Motto „Lieder, die in uns klingen“ (Gesamtleitung: Natalya Chepelyuk) war der erste große Auftritt des mittlerweile gemischten Chors, der sich 2013 neu zusammenfand und bis dahin eine reine Männerformation war. Kurz vor der drohenden Auflösung hatte man damals ein neues Konzept versucht. Eine Rechnung, die aufzugehen scheint, denn die Altersspanne vom Elfjährigen bis zum 82-Jährigen spricht Bände. Auch das Repertoire am Sonntag hatte für jeden was dabei.

Eigentlich hatte man die Besucher gleich zu Beginn mit dem Karat-Klassiker „Über sieben Brücken“ auf seiner Seite. „Wie, das ist gar nicht von Maffay?“, flüsterte eine Frau von Mitte 50 zu ihrer Tochter. „Nein, entgegnete diese lächelnd. Konzerte können auch Neuigkeiten bringen. Etwa auch, dass „Freiheit“ (Marius-Müller Westernhagen) nicht für die Wiedervereinigung geschrieben, sondern der Französischen Revolution gewidmet wurde. Der Gänsehautfaktor in der Kirche war beim Singen auf jeden Fall da. Auch bei den Capri-Fischern ging ein leichtes „Ahhh“ durch die Reihen, weil so mancher sich an die Urlaubsreise-Welle der 60er Jahre nach Bella Italia zu erinnern schien. Man hatte den Eindruck, dass für jeden Zuhörer ein Titel dabei war. „La Paloma“ (spanisch „Die Taube“), eines der meist gesungenen Lieder der Welt, wurde gar noch mittels „Meeresrauschen“ und Kastagnetten präsentiert, um die herrliche Stimmung rüber zu bringen. Der Applaus war entsprechend stark. Irgendwie ging „O happy day“ (Edwin-Hawkins-Singers) schnell vorbei. Es war aber die ideale Überleitung zu „Siyahamba“, die südafrikanische Hymne in Zulu-Sprache, welches die Neuweiler Sänger gleich in drei Sprachen vortrugen. Logisch, dass das Publikum direkt mitklatschte und viele mitwippten. Letzteres traf auch auf den Abba-Klassiker „Danke für die Lieder“ („Thank you für the Music“) zu, den man auf Deutsch sang. Richtig schön flott und schwungvoll war dann das Spiritual „Joshua fit the battle“, ehe man sich wieder in das Jahr 1979 zum Platz 1 des damaligen Grand Prix Eurovision de la Chanson begab und „Halleluja“ (Gali Atari & Milk & Honey) begab.

Der Posaunenchor setzte den sehr attraktiven Kontrapunkt und steuerte mit der Sonata Es-Dur von Antonio Vivaldi (Preludio, Allemand und Corrente) sowie „Eine feste Burg“ von Traugott Fünfgeld seinen Beitrag bei. Auch die Chorleiterin der Eintracht, Natalya Chepelyuk, überzeugte die Konzertbesucher am Klavier. Bei „Nocturne“ (Frederic Chopin) in Es-Dur, ein populäres Stück zum Träumen, rief gar jemand „Bravo!“. Von „Questa notte“ („Diese Nacht“ von Ludovico Einaudi) waren wohl alle sehr angetan, wie man unschwer feststellen konnte. Der Komponist ist vielen durch den Kinofilm „Ziemlich beste Freunde“ bekannt. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam einen irischen Segensgruß. „Das ist eine Wertschätzung für die musikalische Darbietung“, hatte Michael Bleif eingangs gemeint. Ein Ausspruch, der durchaus zutraf.

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