Für eine Atmosphäre der Gemeinsamkeit

Sulzbach. "Es geht um den Abbau von Vorurteilen, die Schaffung einer Atmosphäre der Gemeinsamkeit und eine Stärkung der Bereitschaft zur Integration von Einheimischen und Zugewanderten". Mit diesen Worten beschreibt Claudia Hargesheimer von der Projektgruppe Interkultur die wichtigsten Ziele der Sulzbacher Integrationspolitik

 Die Tamilen haben mit ihrem Hindutempel im Stadtteil Altenwald ein für den südwestdeutschen Raum bedeutendes Zentrum aufgebaut. Foto: Iris Maurer

Die Tamilen haben mit ihrem Hindutempel im Stadtteil Altenwald ein für den südwestdeutschen Raum bedeutendes Zentrum aufgebaut. Foto: Iris Maurer

Sulzbach. "Es geht um den Abbau von Vorurteilen, die Schaffung einer Atmosphäre der Gemeinsamkeit und eine Stärkung der Bereitschaft zur Integration von Einheimischen und Zugewanderten". Mit diesen Worten beschreibt Claudia Hargesheimer von der Projektgruppe Interkultur die wichtigsten Ziele der Sulzbacher Integrationspolitik. Alle Fraktionen - CDU, SPD, Freie Wähler und FDP - sehen die Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in allen möglichen Bereichen des täglichen Lebens. In der Kommune mit ihren Stadtteilen Sulzbach-Mitte, Altenwald, Brefeld, Hühnerfeld, Neuweiler und Schnappach leben knapp 2200 Ausländer. Das ist ein Anteil von fast zwölf Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die größte ausländische Gruppe sind die Türken, gefolgt von den Italienern. Beide Gruppen zusammen bilden zwei Drittel aller in Sulzbach lebenden Ausländer. Dazu kommen viele Menschen aus Serbien und Montenegro, aus Frankreich, Bosnien und Herzegowina und auch aus Sri Lanka. In Brefeld unterhält die türkische Gemeinde eine Moschee. Die Tamilen wiederum haben mit dem Hindutempel in Altenwald ein für den südwestdeutschen Raum bedeutendes Zentrum aufgebaut. Die Stadt Sulzbach will die Integration der ausländischen Mitbürger aktiv mitgestalten. Das Konzept beschreibt, wie dieser Prozess ablaufen soll, was Integration bedeutet und wer dafür verantwortlich ist. Damit existiert erstmals ein gemeinsames und verbindliches Handlungskonzept mit Zielen und Strategien. Ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist das Haus der Begegnung. "Es soll ein realer Ort werden, an dem vernetztes kulturelles und interkulturelles Leben aller Generationen und Kulturen zentral in Sulzbach möglich sein soll", sagt Hargesheimer zur Idee hinter der Einrichtung. Es solle ein Treffpunkt werden für viele Menschen, Vereine und Gruppen, wo gut nachbarschaftliches Klima erlebt und erlernt werden könne. In den kommenden Monaten soll das Projekt realisiert werden. Ein sehr wichtiger Punkt des Konzeptes ist das Thema Bildung und Sprachförderung. Hargesheimer. "Mit Sprachkursen sollte schon im Kindergarten und in den Grundschulen begonnen werden." Als sehr wichtig für die Integration wertet Claudia Hargesheimer auch den interreligiösen Dialog. "Mit Sprachkursen sollte schon im Kindergarten und in den Grundschulen begonnen werden."Claudia Hargesheimer, Projektgruppe Interkultur

HintergrundSeit einigen Jahren sind in Sulzbach verschiedene Einzelakteure, Gruppen, Institutionen und Organisationen im Bereich der Integrationsarbeit vernetzt. Seit 1990 gibt es einen Ausländerbeirat in der Stadt. Seit Mai 2008 heißt das Gremium Integrationsbeirat. Seit 2000 engagiert sich auch der Arbeitskreis Frauen, Kinder, Jugendliche und Soziales der Lokalen Agenda 21 stark in der interkulturellen Arbeit. 2005 wurde die Projektgruppe Interkultur gegründet. Dort arbeiten unter anderem der türkische Elternbund, der Förderverein Goldene Au, der Verein "Familie gibt Aufwind", Sulzbacher Schulen und Kindergärten, die Kirchengemeinden, die Moscheegemeinde und der Hindutempel sowie die Gemeinwesenarbeit der Caritas mit. ll

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort