Fasziniert von der Ikonenmalerei

Sulzbach · Exakt in der Wiedergabe, stimmungsvoll im Ausdruck und gekonnt in der Technik. So lässt sich der künstlerische Anspruch von Tamara Dumler umschreiben. Ihre Werke kann man gerade in Sulzbach bewundern.

 Tamara Dumler mit ihren Bildern im Salzbrunnenhaus. Foto: Thomas Seeber

Tamara Dumler mit ihren Bildern im Salzbrunnenhaus. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Bis Ende Februar läuft im Salzbrunnenhaus eine vielgestaltige Ausstellung mit Werken von Tamara Dumler. Neben Gemälden in unterschiedlichen Techniken sind auch Zeichnungen und Ikonen zu sehen, in denen die 1958 im russischen Kasachstan geborene Malerin einen Blick zurück wirft auf fast 30 Jahre künstlerisches Arbeiten. Zudem gewährt sie Einblick in ihre persönliche Geschichte, denn im Hauptraum des historischen Gebäudes präsentiert sie einige Ölgemälde, in denen sie Verwandte gekonnt vor dunklem Grund in Szene gesetzt hat.

Das war in ihrer Zeit in Russland, als sie auch ihre Liebe zur Ikonenmalerei entdeckte. "Ikonen haben mich schon damals fasziniert", erzählt die Spätaussiedlerin, die 2001 nach St. Ingbert kam. In ausgefeilter Technik huldigen sie Christus und der Gottesmutter auf einem leuchtendem Goldgrund, der die Komposition zum Betrachter hin regelrecht ausstrahlen lässt. Das ist klassische Ikonenmalerei - so wie sie es gelernt hat. Schließlich hat Tamara Dumler nach ihrer Ausbildung zur Kunsterzieherin an der Kunstfachschule der kirgisischen Stadt Frunse noch ein Studium an der Kunsthochschule in St.Petersburg absolviert. Und damit eine zehnjährige Ausbildung durchlaufen, in der sie immer wieder in der Natur und vor Modellen arbeitete, um die Grundlagen der klassischen Malerei von der Pike auf zu erlernen. Bis heute ist sie dieser Art der gegenständlichen Malerei treu geblieben. Doch Tamara Dumler ist keine Dogmatikerin, wie ein Blick auf ihre bisherige Dozentinnen-Tätigkeit zeigt. Während sie an der Kunsthochschule in Krasnojarsk/Sibirien eher klassische Malerei unterrichtete, hat sie in Deutschland unter anderem auch Graffiti-Kurse an einer Blieskasteler Schule gegeben und Ikonenmalerei im Kloster Bous unterrichtet. Als pädagogische Fachkraft und als Kunstdozentin war sie hierzulande an Volkshochschulen, an Schulen und in Seniorenheimen tätig. Zudem hatte sie ein Jahr lang eine Malschule in Friedrichsthal, wo sie seit 2007 lebt, um "näher bei meiner Tochter, Viktoria Kleinbauer, zu sein, die ich mit meiner Liebe zur Malerei infiziert habe."

Dort malt sie seither ihre Porträts, Landschaften und Blumenstillleben in traditioneller Manier: Exakt in der Wiedergabe, stimmungsvoll im Ausdruck und gekonnt in der Technik. "Draußen in der Natur skizziere ich in Öl auf Ölpapier", sagt sie und fügt hinzu, dass das zügig gehen muss, "weil sich das Licht und die Farben so schnell ändern". Überhaupt haben es ihr die Farben der Natur hierzulande angetan, insbesondere "die riesige Grünskala fasziniert mich." Aber auch dem Licht, das einem Ort in einem bestimmten Moment einen Zauber verleiht, ist sie auf der Spur, wenn sie mit ihrer kleinen Staffelei und den Ölfarben durch die Natur streift. Und doch greift sie auch immer wieder zum Bleistift, um in Schwarzweiß die Grauskala bis ins kleinste Detail zu erkunden. Und Blätter zu fertigen, wie sie im Nebenraum gezeigt werden: treffsicher und gekonnt plastisch-weich in Szene gesetzt.

Tamara Dumler: "Zwischen Himmel und Erde", bis 7. Februar. Salzbrunnenhaus, Auf der Schmelz, montags bis freitags 8 bis 13 und 15 bis 19 Uhr (Schlüssel im VHS-Büro). Am Sonntag, 24. und 31. Januar, ist Tamara Dumler von 16 bis 18 Uhr persönlich anwesend.

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