Erinnerungsfetzen im Farbenmeer

Sulzbach · Die Gemälde von Christiane Lohrig scheinen verblasste Motive aus dem Kinderzimmer poetisch zu transportieren. Im Sulzbacher Salzbrunnenhaus ist derzeit eine Ausstellung der Saarbrücker Dozentin für Malerei zu sehen.

Die Saarbrücker Künstlerin Christiane Lohrig ist in Sulzbach keine Unbekannte. Denn zu der Vernissage ihrer aktuellen Ausstellung im Salzbrunnenhaus strömten die Besucher. Das liegt einmal daran, dass Christiane Lohrig aktives Mitglied im Kunstverein Sulzbach ist, sich dort engagiert, aber das liegt natürlich auch an ihren Gemälden. Denn Christiane Lohrig versteht es, in ihrer fast ungegenständlichen Malerei , die mit nur wenigen erkennbaren Motiven auskommt, eine anmutige Leichtigkeit auszudrücken. Dafür trägt Christiane Lohrig, die Ingenieurin und seit 2005 auch Dozentin für Malerei ist, Schicht um Schicht Farben auf die Leinwand auf. Meist sind es Pastellfarben im Untergrund, akzentuiert mit viel leuchtendem Türkis oder grellem Pink oder Orange im Vordergrund. In diesem Farbenmeer schweben vereinzelte Motive, wie ein Huhn oder eine Kanne, die mittels Schablonen aufgedruckt oder von Hand gemalt werden.

Neuerdings finden sich auch Parolen, wie "draußen nur Kännchen" oder "aus dem Weg", im Bildraum. Die Motive werden mit verschiedenen Mustern wie Sternen oder Punkten kombiniert, die sich in den Gemälden wiederholen. So hat Christiane Lohrig ihre eigene Zeichensprache entwickelt. Die vereinzelten Motive haben keinerlei Bezug zueinander, denn Christiane Lohrig bildet keine realen Szenen ab. Es sind eher Erinnerungsfetzen, die sie inspirieren, und die in ihren Gemälden als Gefühlswelten zusammenhangslos, aber poetisch transportiert werden.

In ihren neueren Gemälden werden die Motive prägnanter. Man sieht Comic-Helden, Cowboys oder Frauenbeine. Aber auch diese Gemälde transportieren eher verblasste Erinnerungen an Kinderzimmer , als dass sie plakative oder reale Darstellungen sind.

"Christiane Lohrig im Salzbrunnenhaus". Ausstellung im Salzbrunnenhaus, Auf der Schmelz, 66280 Sulzbach /Saar. Geöffnet nach Vereinbarung bei der VHS Sulzbach unter Tel. (0 68 97) 50 84 00 und Finissage am Samstag, 28. Februar, und Sonntag, 1. März, jeweils 14 bis 16 Uhr. An diesen Terminen wird die Künstlerin anwesend sein.

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