Erinnerung an die Toten und Mahnung zum Frieden

Sulzbach · Mit einer feierlichen Gedenkstunde wurde gestern der Volkstrauertag in Sulzbach begangen. Rund 200 Gäste hatten sich dazu in der Aula eingefunden, ein Teil davon traf sich danach noch auf dem Schnappacher Friedhof, wo die Kranzniederlegung stattfand.

Den Hauptteil des gestrigen Volkstrauertages, an dem man der Opfer von Gewaltherrschaften, Naturkatastrophen und Kriegen gedenkt, bildeten packende Reden. So führte gleich zu Beginn Moderator Reinhard Kirsch mit den Worten ein: "Dies ist wahrhaft eine Denk-Würdige Veranstaltung an das, was sich vor 100 Jahren ereignet hat". Damit gemeint war natürlich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914.

Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam erinnerte daran, dass seinerzeit "blinder Nationalismus und Machtstreben europäischer Machthaber" in dieses Verderben geführt hatten. Auch heute sei der nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 erfolgte Frieden ein großes Gut, das es zu bewahren gelte. "Frieden ist wohl das beste Erbe, was wir unseren Kindern hinterlassen können", so der Bürgermeister.

Auch einige französische und deutsche Schüler hatten Beiträge vorbereitet. So sprach Lauriane Sladek zu Gedenkstätten in Frankreich, allen voran Verdun. Schüler aus der École de Creutzberg/Forbach erinnerten daran, dass zu Frieden unbedingt Liebe, Respekt und Sicherheit in der Familie gehören, und freie Wahlen und gleiches Recht unabdingbar sind.

Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Sulzbach ließen gestern in der Aula ihr Workcamp zur Pflege der Soldatengräber Revue passieren. Hauptfeldwebel Matthias Fritzke von der Patenschaftskompanie, 6. Kompanie des Fallschirmjägerbataillons 263 in Zweibrücken, brachte aktuelle Kriege und somit tote Bundeswehr-Soldaten zur Sprache. Anhand des Werdegangs des im Deutsch-Französischen Krieg gestorbenen Hauptmanns Louis Victor Weinmann veranschaulichte Dominique Kuntz vom Reservistenverein aus Saargemünd das Schicksal Tausender gefallener Soldaten.

Musikalische Beiträge gab es vom Katholischen Kirchenchor Neuweiler und von Schülern der Musikschule Sulzbachtal/Fischbachtal. Solo-Beiträge lieferten Nikhil Schmidt, Viktoria Scheidt und Christina Lewis, die stimmgewaltig die amerikanische und die deutsche Nationalhymne interpretierte.

Zum Ende rief die stellvertretende Landesvorsitzende des Sozialverbandes VdK, Brunhilde Müller, zu einer Gedenkminute für die Toten auf. Die Veranstaltung wurde vom VdK gemeinsam mit der Stadt Sulzbach organisiert. Begleitend zur Feierstunde gab es im Foyer der Aula die eintägige Ausstellung "Erster Weltkrieg 1914". Anhand von Exponaten wie Postkarten, Totenakten, Helmen, Säbeln und Beispielen für Kriegs-Propaganda konnte man dort Geschichte zum Anfassen erleben. Auch medizinische Instrumente aus dem Knappschaftslazarett Sulzbach waren zu sehen.

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