Auf dem Karl-Weg Eine Tour mit Genuss-Garantie

Sulzbach · Kulinarisches und wandern: Auf sieben Kilometern des Karl-May-Weges genossen Teilnehmer Leckereien an neun Stationen.

 Am Stand in Neuweiler genossen sie Suppe und Kartoffelpuffer. Die schmeckten offensichtlich (von links): Werner Pietsch, Erika Kurpiers-Pietsch, Edmund Seibert, Brigitte Raab, Wolfgang Raab und Sabine Nermerich.

Am Stand in Neuweiler genossen sie Suppe und Kartoffelpuffer. Die schmeckten offensichtlich (von links): Werner Pietsch, Erika Kurpiers-Pietsch, Edmund Seibert, Brigitte Raab, Wolfgang Raab und Sabine Nermerich.

Foto: Iris Maria Maurer

Ohne Wanderstöcke, dafür aber mit vollem Magen und einem Lächeln im Gesicht kamen Steffi Schneider und Hendrik Bock im Salzbrunnenensemble an. Dort holten die beiden Mitt-Zwanziger ihre Stempel ab – die hatten sie sich nach drei Stunden Fußmarsch auch redlich verdient. Die zwei Quierschieder nahmen an der „Hauptsach-Gudd-Gess-Tour“ teil, die am gestrigen Sonntag bei gutem Wanderwetter über die Bühne ging.

Auf der circa sieben Kilometer langen Tour reichten an neun Stationen Vereine aus Sulzbach, Neuweiler und Elversberg Leckereien. Die Genuss-Wanderung rund um den Brennenden Berg auf dem Karl-May-Weg sollte traditionell an den Geschichtenerzähler erinnern. Unter dem Motto „Mit Vater Jaguar auf Mörderjagd durch Argentinien“ orientierten sich die Speisen an der südamerikanischen Küche. „Man kann aber nicht alles essen“, sagte der sichtlich satte Hendrik Bock. Bereits zum dritten Mal nahmen die beiden an der Tour teil – und sind somit von Anfang an dabei. „Wir halten immer ein Auge offen, wann die Tour ist“, erklärte Steffi Schneider.

Die „Hauptsach-Gudd-Gess-Tour“ wurde durch Karl Mays Jugenderzählung „Das Vermächtnis des Inka“ inspiriert. Deswegen startete man nicht am Salzbrunnenhaus, sondern in Buenos Aires. Gedanklich ging es mit dem Schiff über den reißenden Sulzbach zu den Angelsportlern, die ihr Clubheim zu Santa Fé umbenannt hatten. Am Rande der Pampa wartete nicht die Grillhütte am Brennenden Berg, sondern die Rinderfarm Estanzia. Die Neuweiler Obst- und Gartenbauer stellten die Teesammler Yerbateros dar, das IPA-Heim beherbergte die Einheimischen, die Cambas, die Stadtwerke reichten  Feuerwasser, bei den Hüttengrillern war eine Zwischenrast im wichtigen Handelszentrum Humahuaca möglich und bei den Naturfreunden gab es „ein unverhofftes Wiedersehen“ mit den Mojos-Indianern.

Als einer der Top-Stände galt bei den Teilnehmern derjenige des Obst- und Gartenbauvereins Neuweiler. „Wir sind ja auch ein Top-Verein“, sagte der Vorsitzende Horst-Dieter Hetrich lachend. Der mehr als 400 Mitglieder starke Verein hatte Ajvar-Suppe – „eine ziemlich scharfe Suppe“ – zubereitet. Dabei wurde Hackfleisch angebraten und mit vorbereitetem Ajvar durchmischt. „Lecker“ lautete das Urteil unisono an  den Stehtischen. Eine Gruppe, die sich selbst immer über den Messenger-Dienst „WhatsApp“ austauscht und über Wanderungen informiert, war die „Wondergruppe“. Diesmal hatten sich sechs Menschen aus Sulzbach, Dudweiler und Friedrichsthal zusammengefunden, um an der Genuss-Wanderung teilzunehmen. Neu an Bord war Erika Kurpiers-Pietsch, deren Mann Werner nur wenige Tage zuvor die Genuss-Wanderung in Friedrichsthal organisiert hatte. „Ich bleibe dieser Gruppte treu“, sagte sie über den lustigen Bund. Wolfgang Raab war sehr angetan von den Kartoffelpuffern, die die Obst- und Gartenbauer zubereitet hatten. Doch auch er sagte, dass man leider nicht an allen Ständen etwas essen kann, weil es sonst schlicht zu viel werde.

Zwei, die von den ganzen leckeren Speisen leider kaum etwas mitbekamen, gehörten ausgerechnet zum Organisations-Team: Heike Kneller-Luck und Irina Moor vom Kulturamt der Stadt Sulzbach. Sie saßen den ganzen Tag am Start- und Endpunkt am Salzbrunnenhaus, gaben Infos und Stempel heraus. Insgesamt waren knapp 1000 Wanderer unterwegs, freuten sie sich.

Dass sie von den Speisen wie Süßes und Saures vom Grill, Fischbrötchen, gefüllten Teigtaschen, Erdbeer-Waffeln oder Rostwürsten und Schwenkern nichts mitbekamen, nahmen sie mit Humor: Man stellte sich Geruch, Geschmack und Gewürze einfach vor.

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