Benefizkonzert Ein breites Gesangsspektrum beherrscht

Hühnerfeld · Vollbesetzt war die katholische Kirche St. Marien, als der Saarknappenchor ein Benefizkonzert gab. Alle Sänger konnten überzeugen.

 Der Saarknappenchor sang in der katholischen Kirche St. Marien Hühnerfeld.

Der Saarknappenchor sang in der katholischen Kirche St. Marien Hühnerfeld.

Foto: Iris Maria Maurer

Beim Kirchenkonzert in der katholischen Kirche St. Marien am vergangenen Sonntag schaffte es der Saarknappenchor, dass die Bankreihen vollbesetzt waren. Der Förderverein der Kita „Buntes Leben“ hatte zu diesem Benefizkonzert eingeladen. Die rund 300 Besucher waren von dem etwa ein­einhalbstündigen Programm des hochkarätigen Chores begeistert. Der Chor, der in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert, konnte schon weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus das Publikum begeistern und hat in seiner bewegten Geschichte bereits alle fünf Kontinente bereist.

Das in Hühnerfeld präsentierte Liedgut umfasste Chorliteratur vieler Epochen und Regionen. Matthias Rajczyk, der den Saarknappenchor seit 2014 leitet, moderierte die einzelnen Beiträge. Mit dem Konzert am Sonntag präsentierte er ein Programm zwischen bergmännischer Tradition, romantischer Oppulenz und mitreißenden afrikanischen Rhythmen und erinnerte gleichzeitig an die Geschichte der Region als Grubenstandort. So zogen die Sänger zum Auftakt mit der Barbara-Hymne durch den Zuhörer-Raum ein und positionierten sich hinter dem Altar. Die ersten drei Stücke widmeten sich mit traditionell bergmännischen Texten genau diesem Thema. Eine Kombination von altem Text und neuer Komposition stellte das Auftragswerk „Gebet an die heilige Barbara“ dar, das von Rajczyk für die neue CD komponiert worden war. Die ersten Aufnahmen hierfür wurden erst in der vergangenen Woche beim Saarländischen Rundfunk gemacht

In „Die Nacht“ konnte man förmlich die Abendglocken hören, die das Ende des Tages einläuteten. International ging es weiter mit dem „Ave Maria“ des zeitgenössischen Finnen Jakko Mäntijärvi. Das feierliche Stück begann mit flüsterndem Gebetsgemurmel, das zu Gesang von Mönchen anhob und die Klänge einer imaginären Orgel zu einer feierlichen Szene zusammenstellte und somit das Gebet aus verschiedenen Perspektiven erleben ließ. Mit Spirituals wie „Down by the river“ und „Swing low sweet Chariot“ erinnerte man an die Zeit der Sklaven und an die frühe Besiedlungsgeschichte der USA. Zur Feier des hohen irischen Feiertages, des St. Patrick Days, folgte ein berühmtes irisches Kirchenlied, „Lord of the Dance“, in dem es nicht um die berühmte irische Tanzgruppe, sondern um einen geistlichen Text geht, in dem die ganze Erlösungsgeschichte als Tanz dargestellt wird. Die anschließenden afrikanischen Rhythmen begeisterten das Publikum besonders. „Ukuthula“ hieß ein traditionelles kurzes südafrikanisches Gebet. Ein Vorsänger sang einen Text, der vom Chor beantwortet wurde, wodurch ein gesungenes Gebet mit aufgeteilten Rollen entstand. In dem Text wird für Frieden, Erlösung und Trost in einer verrückten und gewalttätigen Welt gebetet. Mit dem geistlichen Freiheitslied der südafrikanischen Bergarbeiter „Shosholoza“ verbanden die Sänger den Anfang des Konzertes und knüpften so den roten Faden zu Ende. Mit schönen Solostimmen begeisterten Julius Gorges, Thomas Glaßer, Andreas Greff und Armin Hoffmann. Das Publikum dankte mit Standing Ovationen und einem lang anhaltenden Applaus. Der Erlös dieses besonderen musikalischen Ereignisses wird vollständig dem Ausbau des Außengeländes der Kita „Buntes Leben“ zu Gute kommen. Johannes Blank vom Vorstand des Fördervereins dankte insbesondere der katholischen Pfarrgemeinde, Pfarrer Michael Müller und der Küsterin Sabine Kehl für die hervorragende Zusammenarbeit. In zwei Jahren konnte der Verein für die Gestaltung des Außengeländes bereits stolze 13 000 Euro zusammentragen und mit der Sanierung beginnen. Beim Konzert am Sonntag kamen weitere Spenden in Höhe von 1680 Euro zusammen. Für die geplanten Wasserspielgeräte fehlen nun nur noch 1500 Euro, für die noch weitere Spender und Sponsoren gesucht werden.

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