Die Walze zieht um

Sulzbach · Hühnerfeld soll einen neuen Ortskern bekommen. Die ersten Pläne wurden von der Stadt nun vorgestellt. Fest steht, die Walze wird umziehen und auch eine neue Tempo-30-Zone wird es wahrscheinlich geben.

 Schrämwalze am Ortseingang Fotos: Bohlander

Schrämwalze am Ortseingang Fotos: Bohlander

 Hier schauen sich Verwaltungsmitarbeiter und Bürger an, wo die Schrämwalze zukünftig stehen soll.

Hier schauen sich Verwaltungsmitarbeiter und Bürger an, wo die Schrämwalze zukünftig stehen soll.

Der Hühnerfelder Ortskern soll aufgewertet werden. Dies bekräftigte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam bei einer Bürgerversammlung am Montagabend. Etwa 30 Bürger hatten sich dazu im Restaurant Dolfi eingefunden. Vor allem ging es dem Verwaltungschef darum, die ersten Pläne vorzustellen, die er mit den Bürgern abstimmen wollte. Damit sollten Fragen wie "Haben wir nichts Besseres zu tun, als eine Walze zu verschieben" gar nicht erst aufkommen, führte der Bürgermeister aus.

Denn die Schrämwalze, die bislang noch an der Tankstelle am Ortseingang von der Autobahnabfahrt her kommend steht, spielt einen wesentlichen Teil in den Plänen. Das vier Tonnen schwere Andenken an den Bergbau soll von seinem Standort in die Nähe des Zunftbaums an der Grühlingstraße, Abfahrt Trenkelbachstraße, verlegt werden. Die Pläne stießen bei den Anwesenden auf Zustimmung. Zu Hühnerfeld passe schließlich eine Erinnerung an den Bergbau, da ja die Grube Brefeld nicht weit entfernt war. Auch wurde vorgeschlagen, ein Schild mit Erläuterungen zur Walze und deren Historie aufzustellen.

Gleichzeitig schickte der Bürgermeister voraus, dass Gas-, Wasser- und Telekom-Leitungen einer prominenteren Platzierung der Walze im Weg stehen könnten. Auch ein eventueller Rückbau der Telefonzelle werde sich wohl schwierig gestalten. "Der Stadtrat hat um den Erhalt jeder einzelnen Zelle gekämpft", führte er aus. Bei einer Begehung am Mittwochnachmittag einigte man sich nun auf den genauen Standort.

Die Walze soll in absehbarer Zeit auf dem gepflasterten Weg zwischen den zwei Bäumen neben der Telefonzelle aufgebaut werden. Dazu muss ein rund 80 Zentimeter tiefes Loch gegraben und danach ein Fundament gegossen werden. Den Status als Blickfang soll sie dadurch behalten, dass sie ein wenig schräg gesetzt wird, sodass man sie von der Grühlingstraße her besser wahrnimmt. Ein genauer Zeitplan dafür steht noch nicht fest. Denn um die Kosten zu optimieren, möchte man das notwendige Loch mit dem Friedhofsbagger ausheben - dieser ist derzeit jedoch in Reparatur, wie der stellvertretende Bauhofsleiter Stefan Gorges erklärte. Bei der Bürgerversammlung kam auch die Situation des Kreisels zur Sprache. Dieser solle in absehbarer Zeit umgestaltet werden. Da im Untergrund ein kaum zu beherrschendes Unkraut wuchere, werde der Kreisel mit neuem Boden versehen und ansehnlich neu bepflanzt. Nach dem Hinweis, dass der Kreisel seinerzeit wohl falsch angelegt worden sei und diese Maßnahme nun erneut Geld koste, erklärte der Verwaltungschef: "Es ist der richtige Weg, den Kreisel nun in einem Arbeitsgang ab- und wieder aufzutragen". Immerhin handele es sich dabei um eine "Visitenkarte der Stadt Sulzbach ", wie er es formulierte.

Weitere bei der Versammlung behandelte Themen waren vor allem verkehrstechnischer Natur. So besprach man die Situation in der Knappenstraße. Es sei nur schwer vermittelbar, dass dort Tempo 30 vorgeschrieben, in den anliegenden Straßen jedoch Tempo 50 erlaubt sei. Nach Meinung der Verwaltung sei es am Einfachsten, das Gebiet um Knappen- und Ziegelstraße sowie der Straße Am Seitersgraben in eine Tempo-30-Zone umzuwandeln, inklusive Rechts-vor-links-Regelung. Der dafür nötige Aufwand käme auch der Auflage des Regionalverbandes Saarbrücken entgegen, der den Abbau von Schildern genau vorschreibt.

Einem Vorschlag seitens der Bürgerschaft, das ganze Gebiet in eine Tempo-50-Zone umzuwandeln, setzte sich nicht durch. Die Mehrheit argumentierte, dass eine Tempo-30-Zone für das Wohngebiet mit spielenden Kindern von Vorteil sei. Adam präferierte die letztgenannte Variante und erklärte: "Wenn wir jetzt die Chance haben, etwas positiv zu verändern, sollten wir das auch tun".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort