Die Suche nach dem Traumberuf

Sulzbach · Rund 100 Ausbildungsplätze waren am Freitag zu vergeben. Doch nicht jeder Schüler war für die zur Auswahl gestellten Berufe geeignet. Andere konnten oder wollten sich vor Ort nicht direkt entscheiden.

 Angeregt unterhielten sich die jungen Menschen in der Sulzbacher Aula während der Ausbildungsmesse. Foto: Thomas Seeber

Angeregt unterhielten sich die jungen Menschen in der Sulzbacher Aula während der Ausbildungsmesse. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Ihren Traumberuf hat Lena Becker bis jetzt noch nicht gefunden. Dafür sammelte die Neuntklässlerin bei der Ausbildungsmesse für Schülerinnen und Schüler im Sulzbachtal am Freitag viele nützliche Informationen. "Zunächst lag mein Fokus auf der Altenpflege", berichtet die Schülerin der Erweiterten Realschule Sulzbach . Den Tipp für diesen Berufszweig bekam das Mädchen von seiner Mutter. "Aber eben lockte mich auch eine mögliche Karriere bei der Bundeswehr", erklärt Lena lächelnd. "Jetzt habe ich sozusagen die Qual der Wahl."

So wie weitere 500 Schüler auch. Von 9 Uhr bis 14 Uhr nahmen die jungen Menschen ihre Zukunft in die Hand und informierten sich in der Aula bei 23 unterschiedlichen Ausstellern über die möglichen Lehrstellen.

Rund 100 Ausbildungsplätze waren am Freitag zu vergeben. Doch nicht jeder Schüler war für die zur Auswahl der gestellten Berufe geeignet.

"Die Qualität der Bewerber hat leider ziemlich nachgelassen", bedauert Markus Blümling. Bei der auf drei Etagen verteilten Messe repräsentierte er das Traditionsunternehmen Leffer Engineering GmbH und suchte zwei Anlagenmechaniker von morgen. Blümling berichtete weiter: "Das Wichtigste bei diesem Beruf sind Mathekenntnisse. Und genau hier liegt das große Problem: Das Niveau fällt dramatisch. Viele Bewerber, die bei uns angefangen haben, mussten aufhören, weil es mit Mathematik einfach nicht geklappt hat. Das finde ich schade, denn wir haben viel zu bieten."

Daran dachte auch Thomas Schmitt . "Unser Unternehmen bildet zurzeit rund 450 junge Menschen aus", berichtete der Marktleiter von Globus-Hela. "Der neue Zug ist schon in der Planung und deswegen suchen wir auch händeringend Bewerber." Die Palette der Ausbildungen war breit gefächert: Vom Verkäufer über Kaufmann bis hin zum Fachlageristen ist alles vertreten. "Wer also Interesse hat, darf bei uns gerne anklopfen", fügte Schmitt lächelnd hinzu.

"Ausbildung Plus"

Wer sich dagegen für eine duale Berufsausbildung interessierte, war am BBZ-Stand gut aufgehoben. "Immer mehr Heranwachsende liebäugeln mit einem Studium", berichtete Werner Kaiser, Abteilungsleiter von BBZ Sulzbach . "Für diese Kandidaten haben wir eine tolle Kombination: Sie nennt sich Ausbildung Plus und läuft im zweiten Jahr. Während der Berufsausbildung besuchen die Azubis zusätzlich ein bis zwei Tage eine Berufsschule und erlangen anschließend die Fachhochschulreife."

Justin Trimborn, Schüler der Gemeinschaftsschule Sulzbach , interessierte sich dagegen für die handwerklichen Berufe . "Ich bin schon zum dritten Mal bei der Ausbildungsmesse dabei", erinnerte sich der Neuntklässler. "Deswegen konnte ich mich schon etwas umschauen und finde vor allem das Berufsbild des Industriemechanikers sehr spannend."

Zu bemerken war am Freitag eine klare Entwicklung. "Viele der ausgestellten Betriebe werden mittlerweile von jungen Menschen vertreten", schildert Christina Kammer, Klassenlehrerin der neunten Klasse der Gemeinschaftsschule Sulzbach ihre Beobachtungen. "Das finde ich natürlich richtig super." Einige der jungen Menschen zeigten sich schüchtern und hatten Hemmungen einen Dialog mit den potenziellen Arbeitgebern anzufangen. Kammer weiter: "Die jüngeren Repräsentanten haben ihnen diese Angst genommen."

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