Zum Jubiläum ein Blick in die Vereinschronik: Fußballbegeisterte Burschen fassten vor 100 Jahren den Entschluss, einen Verein zu gründen. Die Gründungsversammlung war am 16. September 1919 in der Gaststätte Rudolf Baer. Gespielt wurde damals auf den Güntherschen Wiesen auf Sechseichen. 1923 gab’s die erste Meisterschaft in der Geschichte des SV zu feiern.

Unter großem finanziellen und körperlichen Einsatz wurden in den Folgejahren mit aufgeschütteten Bergen der Gruben die ehemaligen Eisweiher im Ruhbachtal aufgefüllt. 1927 war es soweit: Die Einweihung des ersten Sportplatzes im Dorf konnte gefeiert werden.

Bergschäden im Dorf und der Beginn des Zweiten Weltkrieges ließen das Leben des kleinen Vereins in den Folgejahren einschlafen. Nachdem die französische Militärregierung wieder Sportvereine genehmigt hatte, fand am 5. Oktober 1946 im Gasthaus Bayrisch Zell die Wiedergründung statt. Bis 1960 folgte eine erfolgreiche Phase des Vereins. Von 1960 bis 1970 konnten die Schnappacher jedoch nur eine AH-Mannschaft stellen.

Nach der Generalversammlung am 12. Januar 1970 in der Gaststätte Grüner Baum erblühte der Fußballsport im Ort zu neuem Leben. Neben dem Aktivenbereich konnte der Verein fünf Jugend-, eine Damen- und eine AH-Mannschaft aufstellen. Damals gab es neben dem SV noch etliche andere Vereine im Dorf. Nach der Schließung der Feuerwehr ist heute nur noch der Sportverein aktiv. Damals wie heute hatte der Verein viele Mitglieder und Förderer, die die notwendigen Investitionen möglich machten.

Viele Jahre mussten sich die Spieler in der 500 Meter entfernten Dorfschule umziehen und duschen. Am alten Sportplatz, der bei jedem Hochwasser weggeschwemmt wurde und dadurch immer wieder die Existenz des SV gefährdete, gab es keine Toiletten. In einer alten Holzbaracke wurden die Feste gefeiert.

In den letzten 30 Jahren hat der Verein mehr als 600 000 Euro in die Anlage investiert. Begonnen hat dies 1988 mit dem Bau von Clubheim mit Gastraum, Duschen und Toiletten. 1997 wurde der alte Tennenplatz vergrößert und höhergelegt, um auch mit neuen Drainagen überschwemmungssicher zu sein. 1999 kamen Verkaufspavillon und Kinderspielplatz hinzu. 2008 wurde der Tennen- in einen Naturrasenplatz umgebaut. Gleichzeitig entstand ein neuer Tennenplatz als Ausweichmöglichkeit fürs Training bei schlechtem Wetter. Die letzten Maßnahmen waren eine umfangreiche Renovierung des Clubheims, die Schaffung von Parkplätzen, ein neuer Grillpavillon und die Umgestaltung des Kinderspielplatzes.

Von 1970 bis 1991 konnte der Verein vier Meisterschaften feiern und schaffte den Aufstieg in die zweithöchste Amateurklasse des Saarländischen Fußballverbandes. Bis in die 2000er Jahre stellte der SV Schnappach die erfolgreichste Mannschaft im Sulzbachtal. 2002 wurde eine Spielgemeinschaft mit Eintracht Altenwald gebildet, die aus diversen Gründen einseitig von Schnappach drei Jahre später aufgekündigt wurde. Hatte man die Landesliga mit in diese Ehe gebracht, wurde man vom Verband mit Zwangsabstieg in die unterste Klasse und einem Sieben-Punkte-Abzug bestraft. Plötzlich war sie wieder da, die ungeheure Kraft dieses kleinen Ortsteils. Im gleichen Jahr holten die Schnappacher trotz sieben Punkten Abzug die Meisterschaft. Seit dieser Zeit hält der Club die Bezirksliga und kann so entspannt Jubiläum feiern. Dass er dies auf einer mittlerweile schuldenfreien Anlage tun kann, verdankt der Verein Mitgliedern, Helfern und Förderern. Der SV betont: „Finanzielle Abenteuer gab es unter den beiden Vorsitzenden Klaus Hubig und Horst Henrichs, die den Verein mit den Vorstandskollegen seit fast 30 Jahren führen, in der Vergangenheit nicht und wird es auch künftig nicht geben.“

Die Chronik des SV Schnappach ist als Buch gebunden an den Festtagen vom 9. bis 11. August erhältlich.