Martin-Luther-Straße in Neuweiler Die Entwürfe liegen im Rathaus aus

Sulzbach/Neuweiler · Architekten stellten im Bauausschuss ihre Pläne für die Grünfläche in Neuweiler vor.

Sie ist ein großer Streitpunkt im kleinen Neuweiler: Die Grünfläche an der Martin-Luther-Straße bei der evangelischen Kirche. Während einige Bürger an einer Nutzung als kleinem Park festhalten möchten, ist der Stadtrat daran interessiert, das kleine Areal zu einer Baufläche umzuwidmen. Letztlich solle darauf gebaut werden, unter anderem, um der ansteigenden Nachfrage nach Neuweiler als Wohnort gerecht zu werden.

„Es geht nicht darum, Geld zu verdienen“, wie Steffen Banuat, Leiter des Bauamtes der Stadt Sulzbach, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses noch mal klarmachte. Vielmehr gehe es um die Stabilisierung der Einwohnerzahlen. Denn zwischen 1980 und 2017 sei die Zahl von 5022 auf 3786 gesunken, pro Jahr würde der Sulzbacher Stadtteil im Schnitt 42 Einwohner verlieren.

Laut altem Bebauungsplan ist das Areal noch als „Grünfläche-Spielplatz“ ausgewiesen. Eine Änderung mache nur Sinn, wenn der Stadtrat auch dahinterstehen würde. Um sich ein Bild davon zu machen, wie die Fläche nach einer Bebauung eventuell aussehen würde, stellten am vorigen Mittwoch zwei potenzielle Interessenten ihre ersten Entwürfe vor. Bei beiden Entwürfen wäre die Integration von Kleingewerbe möglich.

Ralf Silbernagel vom Büro Hampp Architekten aus St. Ingbert stammt selbst aus Neuweiler, wie er erzählte. „Es muss und soll frischer Wind rein“, fügte er hinzu. Seiner Meinung nach wird die Grünfläche kaum als Erholungsgelegenheit genutzt. Nach seiner ersten Idee könnten entlang der Straßenfront zwischen zwölf und 15 Wohnungen in Dreietagen-Häusern gebaut werden, wovon vier komplett barrierefrei seien. Eine Tiefgarage, ein Glasfahrstuhl und zum Abschluss an der Michael-Blatter-Straße ein Ein- oder Zweifamilienhaus wären ebenfalls denkbar.

Bernd Decker erläuterte, dass man beim Entwurf vom Büro Schaus/Decker Architekten in Sulzbach ein wenig in die Historie abgetaucht sei und sich an einem Entwurf eines Wettbewerbs von 1988 orientieren wolle. Als große Vision könne man dabei eine neue Ortsmitte über die Martin-Luther-Straße hinaus entstehen lassen und somit auch zur Verkehrsberuhigung beitragen.

Für die Grünfläche selbst schwebt dem Büro in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Harion Bau aus Merzig die Errichtung von drei mehrgeschossigen Häusern und einer Tiefgarage vor. Die 21 Wohneinheiten sollen zwischen 76 und 110 Quadratmeter groß sein. „Neuweiler hat Potenzial“, so Bernd Decker.

Fraktionsübergreifend bedankten sich die Mitglieder der Parteien bei den Vortragenden. Gleichzeitig erbat man sich verständlicherweise Bedenkzeit, um sich die Entwürfe – die auch bei der Stadt Sulzbach einsehbar sind – genauer anzuschauen. Die Änderung des Bebauungsplanes solle Anfang kommenden Jahres Thema im Bauausschuss werden.

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