Die Arbeit hat ihn rasch eingeholt

Sulzbach · Die Evangelische Kirchengemeinde Sulzbach hat einen neuen Seelsorger. Karsten Siegel hat die Arbeit gleich schon in Beschlag genommen. Die SZ stellt den Mann Gottes mit all seinen Ein- und Ansichten vor.

 Pfarrer Karsten Siegel vor der evangelischen Kirche. Foto: Seeber

Pfarrer Karsten Siegel vor der evangelischen Kirche. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Unkompliziert, fröhlich, aufgeschlossen und fähig, den Menschen zuzuhören: Das ist der erste Eindruck, den man gewinnt, wenn man mit Karsten Siegel ins Gespräch kommt. Auch der zweite bis dritte Eindruck hält dieser Vermutung stand. Karsten Siegel ist der neue Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Sulzbach . In Vakanzvertretung hat er jetzt Seelsorger Carlo Holzmann beerbt, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedet worden ist (wir berichteten). Vakanzvertretung heißt, dass Siegel noch nicht fest etabliert ist in Sulzbach , darüber entscheiden letztlich noch das Presbyterium und das Landeskirchenamt in Düsseldorf.

Eingelebt hat sich der ,,Neue" schon ein wenig und ist auch sehr angetan von seinem Umfeld, sprich den Menschen, denen er begegnet. ,,Viele engagierte Leute" hat er bereits kennengelernt, Männer und Frauen, denen das Leben in der Gemeinde am Herzen liegt. Das freut den Diener Gottes, der seinerseits ein einfaches wie wirkungsvolles Motto pflegt: ,,Schwätze kann ma mit jedem". Wohl wahr, ein kommunikatives Wesen hat noch nirgendwo geschadet, ganz im Gegenteil. Knapp 2000 Gläubige wird er künftig betreuen. Der 51-Jährige, der in Dudweiler aufgewachsen ist, freut sich vor allem auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Der Kirchengemeinde gehört beispielsweise ein Kindergarten/Kindertagesstätte an. 50 Jungen und Mädchen werden hier betreut. Ihnen möchte er natürlich auch das Wort Gottes mit all seiner Überzeugung ans Herz legen, ebenso wie den Heranwachsenden, die er gerade im Konfirmationsunterricht betreut. ,,Die Arbeit hat mich sofort eingeholt", sagt der Pfarrer und lächelt vergnügt.

Sulzbachs neuer Seelsorger ist offenbar kein Kind von Traurigkeit, worauf schon seine Hobbys schließen lassen. Als Ehemann schwingt er den Löffel in der Küche, betätigt sich mit Leib und Seele als Koch - von der Hausmannskost bis hin zur asiatischen Küche. Und er fotografiert und wandert gern, ist Mitglied der Jakobusgesellschaft, die unter anderem alte Jakobswege wiederbelebt. Überdies liebt er die Musik, spielt Gitarre und Trompete. Die wunderschöne evangelische Kirche will er beschallen, wenn er sich zu seinen Übungsstunden zurückzieht. So sollte man also in nächster Zeit mal die Ohren spitzen.

Karsten Siegel hat an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal studiert sowie an der Uni Heidelberg und in Marburg. Gemeindepraktikum und Vikariat führten ihn nach Dillingen, dann ging's nach Idar-Oberstein, anschließend nach Saarbrücken, Neunkirchen und St. Wendel. Und nun eben nach Sulzbach , wo er sich eine "offene Gemeinde" wünscht, in der man sich liebend gern begegnet - "vom Dreijährigen in der Kita bis zum 103-Jährigen im Altersheim", sagt Siegel. "Wie Jesus", fügt der Seelsorger noch hinzu. Dieser habe auch alle Menschen mit offenen Armen empfangen. Wie man die Sulzbacher so kennt, wird dieser Wunsch keine Utopie sein.

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