Dickes Lob für Hausmann Willi
Altenwald. Petra Weber-Schmitt aus Altenwald ist Hauswirtschafterin. Zu Hause erledigt jedoch ihr Mann die Hausarbeit. "Das macht er gut", stellt die gelernte Hausfrau fest. Dabei geht es nicht nur ums Kochen, Waschen und Bügeln. Willi Weber muss auch die kleine Anna-Lena versorgen. Erst vor neun Monaten kam das gemeinsame Kind zur Welt
Altenwald. Petra Weber-Schmitt aus Altenwald ist Hauswirtschafterin. Zu Hause erledigt jedoch ihr Mann die Hausarbeit. "Das macht er gut", stellt die gelernte Hausfrau fest. Dabei geht es nicht nur ums Kochen, Waschen und Bügeln. Willi Weber muss auch die kleine Anna-Lena versorgen. Erst vor neun Monaten kam das gemeinsame Kind zur Welt. Daneben ist er der Ansprechpartner für die 16-jährige Carina und die neunjährige Jasmine aus Petra Schmitts erster Ehe. "Natürlich machen wir auch viel gemeinsam", sagt Petra Weber-Schmitt. "Wir sind eine Familie. Und wenn die Arbeit erledigt ist, haben wir Zeit für uns." Willi Weber wird aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung und seines Alters (45) voraussichtlich keine Arbeit mehr finden. "Dass ich die Ernährerin bin", stellt Petra Weber-Schmitt fest, "ist bei uns kein Problem." Petra Weber-Schmitt sorgt mit ihrer Arbeit für den SBS (Sozialer Betrieb Sulzbach) für das Familieneinkommen. Als Hauswirtschafterin kocht sie für zehn Kinder in einer Tagesgruppe des sozialpädagogischen Netzwerkes der Arbeiterwohlfahrt in St. Ingbert. Daneben ist sie im Auftrag des SBS als Reinigungskraft bei den Sozialprojekten "Faltblatt" und "Stabil" in Sulzbach im Einsatz. Als Aufseherin im städtischen Parkhaus kann man der engagierten Frau ebenso begegnen wie als "Sauberfrau" im Hallenbad Sulzbach. 2007 heirateten Petra Schmitt und Willi Weber. Die Kinder finden es angenehm, dass ein Mann zu Hause ist. "Warum sollten beide zu Hause bleiben, wenn eine Geld verdienen kann?", lautete die Frage für die aktive Sulzbacherin. Dabei könnte sie auch dem Staat auf der Tasche liegen: Vom Vater der beiden Töchter ließ sich die 39-Jährige nach zweijähriger Trennung 2004 scheiden. Ein halbes Jahr wohnte sie damals im Saarbrücker Frauenhaus. Dann ging Schmitt mit den beiden Kindern zurück zu ihren Eltern nach Hühnerfeld.Zwei Jahre arbeitete die fleißige Sulzbacherin als gemeinnützig Beschäftigte im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo): "Dann kam Hartz IV." Drei Monate war Petra Schmitt, die nicht ruhig sitzen kann, zu Hause. "2004 wurde ich zum Gemeinwesenprojekt Altenwald (GWA) vermittelt." Dort wurde die Diplom-Sozialarbeiterin Sylvia Harper-Mann auf Petra Schmitt aufmerksam. Sie animierte Schmitt, mit einer weiteren Mitarbeiterin einen zwölfmonatigen Abendkurs zur Hauswirtschafterin beim Katholischen Bildungszentrum in Neunkirchen zu besuchen. Das bedeutete, die "Zähne zusammenzubeißen" und Theorie und Praxis von Hausarbeit kennenzulernen. Die Prüfung vor der Handwerkskammer absolvierte Petra Schmitt zwar nicht "mit links", aber "ich habe alle Aufgaben zufriedenstellend erledigt". Mit dieser neuen Qualifikation kam Petra Schmitt in das 2006 gestartete LOS-Projekt (Lokales Kapital für soziale Zwecke), über das ihr der Einstieg bei der SBS-Genossenschaft gelang. "Man kann nicht vom Sozialamt leben", sagt die Hauptschulabsolventin. Dabei war "die Sießschnuut" Weber-Schmitt nach einer Ausbildung in ihrem Traumberuf Bäckereifachverkäuferin schon früh auf Sozialhilfe angewiesen. Als ihr "Lehrherr" seine Bäckerei verkaufte, war dem neuen Inhaber die Fachkraft zu teuer. Beim SBS ist Petra Weber-Schmitt eine der Leistungsträgerinnen der Firma. Über ihre Arbeit sagt sie bescheiden, sie mache das, was eine Hausfrau macht, "nur im größeren Rahmen". "Man kann nicht vom Sozialamt leben." Petra Weber-Schmitt