Großveranstaltung in der Sulzbacher Aula Erinnerungskultur aus der Sicht junger Leute

Sulzbach · Grenzüberschreitende Gedenkveranstaltung mit Beiträgen von Schülern aus Sulzbach und Stiring Wendel.

 Die Bürgermeister Michael Adam und Hubert Bouring bei der Unterzeichnung der Freundschaftsurkunde in Rémelfing.

Die Bürgermeister Michael Adam und Hubert Bouring bei der Unterzeichnung der Freundschaftsurkunde in Rémelfing.

Foto: Stadt Sulzbach

Manchmal muss man terminlich ein wenig jonglieren, um besonderen Menschen und besonderen Umständen gerecht zu werden. So findet an diesem Sonntag, 25. November,  ab 14.30 Uhr auf Initiative der französischen Generalkonsulin Frankreichs im Saarland, Catherine Robinet, in der Sulzbacher Aula eine grenzüberschreitende Gedenkveranstaltung zum Ende des Ersten Weltkriegs im 100. Gedenkjahr statt.

Die zentralen Feierlichkeiten hierzu fanden in Frankreich bereits am 11. November statt. Derweil werden jetzt, bei der Veranstaltung in Sulzbach,  Schülerinnen und Schüler diesseits und jenseits der Grenze gemeinsam auf ihre Geschichte blicken und sehr unterschiedliche Beiträge beisteuern.

Es geht, wie es im Einladungsschreiben von Bürgermeister Michael Adam heißt, vornehmlich um die „Erinnerungskultur aus der Sicht junger Menschen“. Eine Schule aus Stiring Wendel sowie auch Schülerinnen und Schüler aller  weiterführenden Schulen in  Sulzbach haben sich im Unterricht mit dem weitreichenden Thema  beschäftigt. So haben unter anderem Jungen und Mädchen des Theodor-Heuss-Gymnasiums einen „Steinigen Weg zum Frieden“ am Quierschieder Weg installiert. „Echt beeindruckend“ sagt Wolfgang Winkler zu dem, was die Schüler insgesamt auf die Beine gestellt haben. Der Chansonnier und pensionierte Französischlehrer hatte übrigens die Idee, die drei Vorgänger der derzeit amtierenden Generalkonsulin in die Gedenkveranstaltung mit einzubinden, die gute Beziehungen zu Sulzbach unterhielten. Was ihn am meisten freut: Sie wollen am Sonntag allesamt da sein.

Im Übrigen wurde am 11. November , also zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkrieges, der  Freundschaftsvertrag zwischen Sulzbach und Rémelfing  in eben dieser französischen Kommune geschlossen.  Und nun erfolgt mit dem französischen Bürgermeister Hubert Bouring die Vertragsunterzeichnung in der Stadt Sulzbach als „Hoffnung und Mahnung, dass wir den Frieden unserer beider Länder als wertvolles Gut begreifen und bewahren“, wie Michael Adam in Rémelfing sagte.

Zwischen den Bürgern beider Kommunen bestehen mittlerweile  sehr schöne Kontakte, Hobbykünstler sind gemeinsam kreativ, es gibt eine Wandergruppe und einiges andere mehr. So also geht der gedeihliche Austausch seit mehr als drei Jahren nicht nur auf hochoffizieller Ebene vonstatten, sondern auch zwischen Leuten ohne amtliche Befugnisse und Funktionen.

Es war im Übrigen auch Wolfgang Winkler, der mit einer zweisprachigen CD für Grundschulkinder auf Sulzbach jenseits der Grenze aufmerksam machte. Sehr wollwollend, so der Ex-Pädagoge, habe der Républican Lorrain über das Werk mit den Chansons berichtet.  Hierdurch erhielt  Winkler einen ersten Anruf vom Beigeordneten der Gemeinde Rémelfing, Daniel Schmit, der auch für die Kultur und grenzüberschreitende Projekte zuständig ist.  „Da stimmte die Chemie und die gemeinsame Interessenlage“, sagt der Sulzbacher. Nach dieser Initialzündung nahmen die freundschaftlichen Beziehungen Fahrt auf. Und sind offenbar auch nicht mehr aufzuhalten. Und nun eben die mehr als dreieinhalbstündige Veranstaltung in der Aula.

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