Der Zahnarzt wartet vor der Schule

Sulzbach · Im Krocky-Mobil zeigen eine Zahnärztin und eine Kieferorthopädin den Grundschülern, wie wichtig die richtige Zahnpflege ist – auch für die Kiefer und die Atmung.

 Im Krocky-Mobil an der Mellinschule zeigt Dr. Katrin Nauert den Kindern die richtige Zahnpflege. Foto: Thomas Seeber

Im Krocky-Mobil an der Mellinschule zeigt Dr. Katrin Nauert den Kindern die richtige Zahnpflege. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Ein Tröpfchen Lebensmittelfarbe auf die Zunge, damit einmal über die Zähne reiben und rein in den Schwarzlichttunnel. Doch was ist das? "Iiihhhh - die Zähne leuchten ja ganz gelb!", rufen die Erstklässler der Mellinschule in Sulzbach . Denn im Krocky-Mobil der Initiative Kiefergesundheit konnten die Grundschüler in der sogenannten Zahndisco ganz genau sehen, ob sie ihre Zähne auch gründlich geputzt haben. "Das war cool, dass die Zähne geleuchtet haben", erzählt die sechsjährige Deliyah, "ich hab das aber ganz schnell weggeputzt. Ich weiß auch, wie das geht, zu Hause putze ich ganz gründlich." Damit die Erstklässlerin und ihre Mitschüler wissen, worauf sie beim Zähneputzen achten müssen, und was für ihre Beißerchen schädlich ist, beraten Kieferorthopädin Katrin Nauert und Zahnärztin Annette Szliska vom Gesundheitsamt über die richtige Putzweise, wie Karies entsteht, und welche Angewohnheiten zu Kieferfehlstellungen führen können.

"Ich bin immer wieder erschrocken, wie viele mit der Zahnbürste nichts anfangen können", sagt Szliska. Im Krocky-Mobil sehe sie des Öfteren Kinder, die nicht wissen, wie sie die Bürste richtig benutzen. Das könne fatale Folgen haben. "Es gibt immer noch den Irrglauben, dass die Milchzähne nicht so wichtig sind, dabei haben die Kinder schon mit sechs Jahren bleibende Backenzähne, die dann, wenn sie zehn sind, verfault sind", erzählt die Zahnärztin, "besonders in der Kombination mit süßen Getränken und diesen Nuckelflaschen, wie Radfahrerflaschen, ist das der Gau für die Zähne."

Doch die Grundschüler sind vom Krocky-Mobil glücklicherweise ganz begeistert und saugen die Informationen sehr genau in sich auf. "Ich weiß jetzt, dass man die Zähne nicht ohne Putzen lassen soll", erklärt Deliyah, "außerdem kann Zähneputzen auch Spaß machen; ich hab eine Zahnbürste, die ist elektrisch und mit einer Prinzessin, die singen kann, das ist toll."

Auch über die Entstehung von Kieferfehlstellungen haben die Kleinen einiges gelernt. Etwa dass Daumenlutschen, Mundatmung oder Fingernägelkauen zu Fehlbildungen führen können. "Deshalb fangen wir jetzt schon an mit der Prävention, damit später nicht so viel Zahnspange notwendig ist. Und es ist auch schon früh was machbar", sagt Kieferorthopädin Nauert. Fehlbildungen führen nämlich nicht nur dazu, dass Kinder später auf eine Zahnspange angewiesen sind, es ist auch möglich, dass die Kinder nachts nicht gut Luft bekommen und deshalb unausgeruht sind oder sogar hyperaktiv werden. Und es kann sogar zu Fehlbildungen bis hin zum Schulterbereich führen.

Dem sechsjährigen Leon würde eine Zahnspange aber nichts ausmachen - im Gegenteil: "Ich hätte gern eine. Ich find das cool, weil die so schöne Farben und Muster haben". Trotzdem will der Erstklässler jetzt sehr gut auf seine Zähne aufpassen. "Ich putze ganz ordentlich, und ich weiß, dass ich abends nicht süß trinken soll", sagt Leon. Das Krocky-Mobil ist heute noch bis 12 Uhr an der Mellinschule Sulzbach , um die Grundschüler in Sachen Zahn- und Kiefergesundheit zu informieren.

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