„Der Abschied fällt mir nicht leicht“

Fischbach · Am Sonntag ist für Pastor Gerhard Seel letzte Schicht. Der beliebte Seelsorger hat für seine Gemeinde in den vergangenen 20 Jahren viel erreicht.

 Pastor Gerhard Seel in der Kirche Foto: Thomas Seeber

Pastor Gerhard Seel in der Kirche Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der 68-Jährige geht in den Ruhestand . Seine Wohnung hat er noch, doch die neue ist schon gemietet. Das zu Hause von Gerhard Seel in den vergangenen 20 Jahren war das Pfarrhaus St. Josef in Fischbach.

Von hier aus hat er die Pfarreiengemeinschaft, bestehend aus St. Paul Quierschied und St. Josef Fischbach, verwaltet. Als Seel am 2. Oktober 1994 vom damaligen Dechanten Peter Breuer hier als Pastor eingeführt wurde, bereiteten ihm seine neue Pfarreien einen überschwänglichen Empfang. Wenn er am Sonntag verabschiedet wird, werden wohl viele Tränen fließen. Denn Gerhard Seel war ein beliebter Seelsorger.

"Das Abschiednehmen fällt mir nicht leicht", gesteht er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Allerdings sei er mit sich im Reinen. Das ganze Leben, so sagt er, sei ein immerwährendes Loslassen. Das müsse man sich nur eingestehen. "Wenn ich zurückblicke an den Anfang, so glaube ich, es sei gestern gewesen", sagt Seel und fährt fort: "Beim genaueren Hinsehen auf alles, was passiert ist, glaube ich allerdings fast es waren 100 Jahre gewesen."

Passiert ist den beiden Pfarreien während seiner "Amtszeit" vieles. Beide Kirchen wurden innen und außen renoviert. Auch in beiden Pfarrhäusern wurde einiges getan. Saniert wurde zudem der Kindergarten St. Paul. Beide Gotteshäuser feierten Jubiläen. St. Paul 50, St. Josef 100. In Fischbach gab es eine Glockenweihe. Kai Quirin feierte in St. Josef seine Primiz. "Ich konnte mich immer auf die kirchlichen Gremien in beiden Pfarreien verlassen", betont Seel und stellt heraus: "Alles, was wir gemacht und erreicht haben, war nur möglich dank des großartigen ehrenamtlichen Engagements und der großen Spendenbereitschaft der Quierschieder und Fischbacher Christen." Große Unterstützung habe er auch immer von den kirchlichen Gruppierungen erfahren, stellt der 68-Jährige klar und betont. "Ich bin dafür sehr dankbar. Dadurch konnte ich mich ganz auf die Seelsorge konzentrieren." Genau darauf habe er immer sein Hauptaugenmerk gelegt und zwar auf Seelsorge bei allen Generationen. Seel weiß, dass er in den beiden Pfarreien viele lieb gewordenen Menschen zurücklassen muss. Er sagt aber: "Ich bin ja nicht aus der Welt und werde wohl öfters hierher zurückkommen."

Ganz loslassen kann er eben doch nicht. In der nächsten Woche wird Gerhard Seel dann nach St. Wendel umziehen. "Für mich schließt sich damit der Kreis", sagt er. Seel wurde in der Wandalinusstadt geboren. Seine offizielle Verabschiedung ist am kommenden Sonntag, 20. Juli. Um 15 Uhr ist ein Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef in Fischbach. Anschließend findet im dortigen Pfarrheim ein Abschiedsfest statt.

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Zur Person Am 2. Oktober 1994 wurde Gerhard Seel als neuer Pfarrer in St. Paul Quierschied und St, Josef Fischbach eingeführt. Am 17. August 1946 in St. Wendel geboren, verbrachte Seel seine Jugend in Neunkirchen an der Nahe. Er studierte Elektrotechnik und arbeitete viereinhalb Jahre in Darmstadt. Erst 1977 begann er mit dem Theologiestudium. 1982 wurde er zum Priester geweiht. Sein Weihespruch lautete: "Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude." Seine Primiz feierte Seel in St. Martin in Neunkirchen /Nahe. Bis 1984 war er Kaplan in Bernkastel-Kues tätig. Seine erste Priesterstelle hatte er von 1984 bis 1994 in St. Matthäus Thalfang. ll

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