CDU ehrt Jugendtrainer Dem Fußball und Hühnerfeld stets die Treue gehalten

Hühnerfeld · Uwe Baumann ist ein wahres Urgestein der Viktoria. Selbst eine schwere Erkrankung hält ihn nicht von der Trainingsleitung ab.

 Uwe Baumann in seinem Haus.

Uwe Baumann in seinem Haus.

Foto: BeckerBredel

Die CDU im Regionalverband hat Mitbürger geehrt, die sich im Ehrenamt besonders engagieren. Wir haben diese Menschen zuhause besucht. Einer ist der Hühnerfelder Uwe Baumann, dessen Herz für den Fußball schlägt.

Der kleine silberne Pokal im Wohnzimmer steht unscheinbar zwischen Meisterpokalen und Urkunden, die Uwe Baumann mit seinen Jugendmannschaften gewonnen hat, und ist trotzdem etwas Besonders. Der kleine silberne Pokal ist für Baumann selbst, oder wie es eingraviert ist: „Für den Supercoach“. Baumann ist Trainer. Seit 1979 trainiert er Jugendmannschaften und Aktive, vor allem aber die Kleinsten bei Viktoria Hühnerfeld. Und wenn man sagt, dass er Trainer ist, dann hat man seinen Lebensinhalt beschrieben. Er kann es gar nicht lassen. Den Kindern das Fußballspielen beizubringen, ist Elixier für den 64-jährigen ehemaligen Saarberg-Konstrukteur. Schulmannschaften leitete er dabei ebenso wie die Teams des Hühnerfelder Vereins von den Minis bis zur A-Jugend. „Wenn die Kinder nicht kommen konnten, weil sie schulisch unter Druck waren, dann hat meine Frau im Sportheim Nachhilfe angeboten. Die Kinder kamen ins Training, und die Hausaufgaben haben wir auch noch gemacht. Nur so konnten wir einige bei der Stange halten. Ich verdanke meiner Frau da sehr viel“, erzählt der Supercoach, der vielen Migrantenkindern durch die Schullaufbahn half und ihnen gleichzeitig den Sport näherbrachte.

„Mit der Ehrung bin ich jetzt etwas überfordert“, sagt er bescheiden. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist ihm geradezu unangenehm. Seine Frau Magdalena sei schon ausgezeichnet worden, das sei doch ausreichend. Natürlich war Baumann selbst aktiver Fußballer, natürlich nur und ausschließlich in Hühnerfeld. Denn während andere von Mannschaft zu Mannschaft und von Verein zu Verein pendeln, war Baumann der Viktoria immer treu. Bis ihn vor wenigen Jahren eine Krebserkrankung erfasste. Mühsam bekam er das Problem in den Griff, doch kaum hatte er sich erholt, fiel es ihm zunehmend schwer, einen Bogen um den Sportplatz zu machen. Aktuell trainiert er die E-Jugend, Kinder um die zehn Jahre, darunter Syrer, Kurden, Türken und Deutsche. „Zum ersten Training kamen drei Spieler, nach 14 Tagen waren es 17.“ Es hatte sich wohl schnell rumgesprochen, dass Baumann wieder am Start war. Trainer ist er außerdem bei den Aktiven des FC Türkiyen Sulzbach. Das Team ist Letzter der Bezirksliga. Auch hier kamen anfangs wenige Spieler zu Training, aber Baumann lässt am Wochenende nur auflaufen, wer im Training Gesicht zeigt. „Wer nicht trainiert, der spielt auch nicht.“ Anfangs kamen einige, jetzt sind es 24. Und wer abends nicht kann, für den gibt es Ausweichtermine am Vormittag. „Die gehen jetzt gut bei. Wenn sie weiter trainieren, dann halten sie die Liga“, glaubt er.

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