Das „Zolnhoferblau“ liegt über allem

Sulzbach · Er ist in Sulzbach-Schnappach aufgewachsen und war und ist ein anerkannter Maler. Jetzt widmet die Stadt Sulzbach Fritz Zolnhofer eine Ausstellung zu seinem 50. Todestag.

 Volles Haus gab's bei der Eröffnung der Zolnhofer-Ausstellung in der Sulzbacher Aula. Foto: Iris Maurer

Volles Haus gab's bei der Eröffnung der Zolnhofer-Ausstellung in der Sulzbacher Aula. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Die Wiederkehr des 50. Todestages von Fritz Zolnhofer am 12. Februar 1965 ist Anlass für eine Gedächtnisausstellung, zu der die Stadt Sulzbach und der Kunstverein Sulzbach in die Galerie des Kulturzentrums Aula einladen. Der im Sulzbacher Stadtteil Schnappach aufgewachsene Zolnhofer ließ sich, nachdem er die Kunstakademien in Stuttgart und München absolviert hatte, 1931 mit 35 Jahren in Saarbrücken nieder und fand im Menschen und Landschaft prägenden Bergbau seine Themenwelt.

Diese breitet die Ausstellung in Zeichnungen und Leinwandarbeiten von den 1920er- bis in die 1960er-Jahre aus. Zolnhofer, als Maler ein versierter Handwerker, verstand es dabei, die Stile und Stimmungen der Zeit aufzunehmen. Darin liegt seine bis heute unverminderte Wirkung, eingefärbt in "Zolnhoferblau", dieser Melange aus der Farbe Blau und dem das Saarrevier Jahrhunderte bedeckenden Staub der Kohle. Seine unter einem blaugrauen Himmel gehenden Bergarbeiter und deren Familien, ihr von mancherlei Last beschwerter Alltag, haben sich in das Bildgedächtnis eingegraben.

Diese Stimmung trägt die Bilder und ließ sie offen sein für die dunkle Zeit der 1930er Jahre, aber auch für die Gegenwart, bestimmt von der Erinnerung an die Bergbautradition der Region. Zolnhofers Repertoire war breit und erweiterte sich um christliche Motive, Zirkuswelt, Stillleben und Maskenspiel, was in den Jahren nach 1945, wenn auch im Saarland zeitverzögert, Thema der Malerei war. Nicht zu vergessen, seine Selbstporträts, gefertigt je nach gebotenem Stil der Jahre. Zolnhofers Werk zeigt, dass Malerei ein Beruf und Kalkül ist, nicht nur wie es immer noch heißt, allein Berufung. Wer wollte das verwerfen. Geht es doch ums Überleben und in einem Land, dessen Geschichte mit dem Bergbau verbunden ist, auch ums Weiterleben. Zolnhofer ist das gelungen. Dass ihm die Stadt Sulzbach nicht nur mit dieser Ausstellung, sondern auch mit der Vergabe eines nach ihm benannten Preises ein Andenken bewahrt, steht dafür ein.

Bis 1. Februar, Aula Sulzbach . Geöffnet: Mi-Fr, 16 bis 18 Uhr, So, 14 bis 18 Uhr.

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