Das lange Warten auf den Fortschritt

Sulzbach · Nur eingeschränktes Wandervergnügen herrscht nach wie vor auf dem Karl-May-Weg im Ruhbachtal. Es gibt hier keine echte Möglichkeit, trockenen Fußes den Bachlauf zu überqueren. Das wissen SZ-Leser zu berichten.

,,Attraktion mit Schönheitsfehlern" - so lautete vor mehr als einem Monat die Überschrift zu einem Bericht, der sich mit dem Karl-May-Wanderweg beschäftigte. Es ging um den Bachsteg in Höhe des Schutzpavillons, der gesperrt worden ist (SZ vom 29. März). Seither erreichten uns zahlreiche Anrufe von Lesern, die den herrlichen Weg regelmäßig nutzen und noch mehr Mängel festgestellt haben.

In Richtung Ruhbach-Quelle

Einer dieser Leser ist Jörg Sarter. Er beschreibt sehr genau, woran es noch hapert. Seinen Ausführungen nach ist nicht nur ein Bachsteg für Spaziergänger und Radler nicht mehr nutzbar. Sondern auch noch zwei weitere Brücken , und zwar im weiteren Verlauf in Richtung Quelle des Ruhbachs, unterhalb der Elversberger Kläranlage - rund eineinhalb Kilometer von der eingangs erwähnten Brücke entfernt. Und das schon seit etwa einem dreiviertel Jahr.

,,Diese Brücken wurden, nachdem ein Pferd eingebrochen war, gesperrt", teilt Sarter mit. Es gebe somit im gesamten Bereich des Karl-May-Weges im Ruhbachtal keine Möglichkeit, trockenen Fußes den Bachlauf zu überqueren. Nicht unerhebliche Umwege müssten in Kauf genommen werden.

Verantwortlich für den beliebten Wanderweg ist der Zweckverband Naherholungsgebiet Ruhbachtal. Dem Verband, in dem sich die Stadt Sulzbach , die Gemeinde Spiesen-Elversberg und die Stadt Friedrichsthal zusammengeschlossen haben, steht Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam vor. Das erklärte Ziel: Das Naherholungsgebiet durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege attraktiv zu machen und zu entwickeln und damit den Menschen unserer Region eine natürliche und gesunde Umwelt zu sichern, in der sie Erholung von Lärm und Hektik des Alltages finden. Die Stadt-Pressestelle erklärte Ende März auf SZ-Anfrage, dass der eingangs erwähnte Missstand bekannt und der Zweckverband schon dabei sei, Pläne zum Brücken-Neubau erstellen zu lassen. Es gebe Abstimmungsgespräche mit dem Saarforst-Landesbetrieb über die Bauausführung . Die Angelegenheit werde schnellstmöglich geregelt.

Bei erneuter Nachfrage vor wenigen Tagen im Sulzbacher Rathaus in Hinblick auf zwei weitere zerstörte Brücken gab es nicht viel Neues bzw. Konkretes an Informationen. Nur so viel, dass es mittlerweile ,,intensive Planungen" gebe und man ,,mit Hochdruck" dabei sei, den Wanderweg mit all seinen Brücken wieder in Ordnung zu bringen. Die Pläne hierzu müssten allerdings ,,genau überprüft werden".

 Wanderer sollten diese marode Brücke über den Bach auf keinen Fall benutzen und die Warnung beachten. Archivfoto: Thomas Seeber

Wanderer sollten diese marode Brücke über den Bach auf keinen Fall benutzen und die Warnung beachten. Archivfoto: Thomas Seeber

Die SZ fragt in vier Wochen wieder nach beim Verbandsvorsteher und erkundigt sich, wie weit die Pläne gediehen sind. Denn die Wandersaison hat längst begonnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort